ohne deren Besiedlungsgeschichte die von Katalonien nicht
vollständig wäre.
Der
Meeresweg von Massila nach Spanien Die südlichen
Hafen- und Handelsstrecke Arles Aigues
mortes Sete Agde Narbonne Sales Perpignan/Ruscino
mit
Hafen vielleicht CanetPlage ? Elne
(Hafen Coullioure?) Cerbera/Cerbères Banyuls Portbou Port de
la Selva Cadaques Roses Emporion/Empuries
Almería = Portus Magnus = arab. Al-Mariyya
(Spiegel des Meeres)
auf dem Hügel vermutet man eine iberische
Höhensiedlung
phönizischer Hafen, wahrscheinlich wichtig,
wegen der reichen Erzvorkommen auf dem Cabo del
Gato, die sowohl die Iberer, die Phönizier, als
auch die Römer ausbeuteten.
Córdoba
War ein phönizisches Handelskontor unter den
Römern Hauptstadt der Baetica. Römische Brücke,
die Teil der Via Augusta war. Tempel des
Claudius Marcellus aus dem 1. Jh nChr. In der
Campina (= Region um Córdoba) entwickelten sich
die römischen Villae über die maurischen Gehöfte
zu Haciendas und Cortijos.
Ecija
Tartessoskultur, römisches Astigi und
Distrikthauptstadt, später Bischofssitz
Osuna
ibero-römische Siedlung zw. 3.- und 1. Jh vChr.
Hier fand man eine Kollektion römischer
Bronzeplatten mit Inschriften über Recht von ca.
43. vChr.
Estepa
Iberische Siedlung mind. aus dem 7. JH vChr,
später römisches Astapa
Der Ort leistete erbitterten Widerstand gegen
die römische Übernahme, wurde 208 vChr aber doch
erobert und zerstört. Als Ostippo römisch wieder
aufgebaut als Legionärsstandort.
Cartagena = iberische Siedlung Corticata
aus dem 1. JahrT vChr.
Aroche = römische Bastion namens Arucci Vetus
Huelva/Niebla
Ist schon seit der Vorgeschichte besiedelt,
iberisch, später karthagisch (Ilipla) und
römisch. Interessant wegen der
Bergwerksminen am Rio Tinto; die dort seit
mindestens 5000 Jahren ausgebeutet wurden. Sie
gehören damit zu den bislang ältesten bekannten
Bergwerken der Antike. Förderung von Eisenerz,
Kupfer, Sulfid (Schwefel). Handel mit Metallen
seit iberischer Zeit mit Phöniziern, Griechen
und Römern.
Phönizischer Tempel des Onus Baal trug evtl. zur
Namensgebung bei.
ab 7. Jh vChr iberisch-phönizische
Tartessoskultur
später römisches Onuba Aestuaria
maurisch: Welva
Italica/Santiponee
war die 1. römische Siedlung auf der iberischen
Halbinsel. Wurde von Scipio 206 nChr gegründet
bei Santipona und war römischer Militärstandort
zur Überwachung der Bergwerke in der Sierra
Morena und die des unteren Gualdalquivir. Unter
Hadrian im 2. JH vChr mit Amphitheater, Thermen,
usw. ausgebaut. Fund einer Fortuna/Tyche-Statue
und berühmter römischer Villenreste
El Conadado
seit 6000 vChr neolithische Fischersiedlung, in
römischer Zeit Herstellung von Garum und
Sardinenprodukten
Zur Gazpacho = caspa, eine schon vorrömische
Bezeichnung für "gemörsert oder gesiebt"
wurde ursprünglich aus Brot und Wasser,
Olivenöl, Knobi und Essig, wahlweise auch mit
Mandeln, Pinienkernen und evtl. Walnüssen
hergestellt.
Ein "moretum" ohne Käse.
Pepperoni und Tomaten kamen erst nach der
Entdeckung Amerikas dazu.
Die
ibero-einheimische Bevölkerung kam zunächst mit
der phönizischen und griechischen Kultur in
Berührung. Diverse Orte an der Küste waren wohl
schon immer besiedelt und wurden phönizische
oder griechische Handelsstandorte.
Marbella wurde wahrscheinlich 1600 vC gegründet.
Und Plinius erzählt in seinen Schriften, dass
der Ort schon zu seiner Zeit ein beliebter
Ferienort im Schutze der Sierra Blanca gewesen
sei.
Genauso ist Málaga eine phönizische Gründung.
Granada: Hier befand sich schon früh eine
iberische Höhensiedlung - Iliberis. Der
spätantike Name wurde zu Elvíra umgewandelt. Im
4. JHnC fand hier das erste Konzil auf
spanischem Boden statt.
Sevilla
Megalith-Kultur im Sevilla-Becken im schon im 6.
Jahrtausend vChr
Dolmen aus dem 3. Jahrtausend vChr
Sevilla ist eine semitische Gründung. Hieß im 1.
Jahrtausend vChr "Spalis", was aus dem
phönizischen Wort für "Sumpfgebiet" stammt.
Ab ca. 500 vChr iberisch-griechische
Tartessos-Kultur
Sevilla war noch zu römischer Zeit eine
Hafenstadt, da der Guadalquivir (Wadi al Kabir =
Tal des Großen Stromes) noch bis zur Stadt
schiffbar war. Von dort aus ging es sogar noch
mit Flachbooten bis Córdoba.
Später durch die Sedimentfrachten Verlandung des
Flusstales
Namensgebungen danach:
römisch - Hispalis
westgotisch - Spali
maurisch - Isbiliya
844 Normannenüberfall
Im Hinterland Sevillas die Sierra Morena, die
Sierra Norte und Serra de Aracena. Ein Teil
davon, die Cordillera Mariánica, deren
nachgewiesener Eigentümer Sextus Marius war. Ihm
gehörten auch die Steinbrüche des Pagus
marmorarius (Marmorberg) bei Almadén de la
Plata.
In der Sierra del Norte der Ort Constantina,
eine keltische Gründung. Zwischen Constantina
und San Nicolas liegt der Cierro de Hierro
(Eisenberg), wo schon in der Antike Silber,
Eisenerz, Kohle und Blei gefördert wurde.
San
Lucar de Barrameda im Mündungsgebiet des
Guadalquivir - Fund eines Tempels der Aphrodite,
der meergeborenen Göttin.
El Aljarafe - aus
dem maurischen Al Saraf = Gipfel
erste
ibersiche Siedlung im Südosten Spaniens,
Tartessoskultur
Höhensiedlung
El Carambolo, Gegend von Olivares, war der
"Garten des Herkules" die Kornkammer von
Sevilla
In Alcolea del
Rio römische Amphorenherstellung in großem
Stil für den gesamten Export der Region.
Cádiz
Seit 2000 vChr iberische, später phönizische,
griechische und römische Siedlung.
Almunecar: 800 vC phönizische
Gründung, später römisch, Aquädukt.
Guadix/N342 in der Sierra: Kreuzungspunkt vieler
uralter Verkehrswege von und nach Andalusien, u.
a. der Via Augusta.
Jaén: gilt als das Tor Andalusiens. Schon
paläolithisch Besiedlung.
207 vC von Scipio Africanus erobert und Auringis
genannt.
Úbeda/N321: römisch Baetis genannt, wohl wegen
der Nähe zum Guadalquvir, der damals eben Baetis
hiess. Unter den Mauren hiess der Ort
"Ubba-dat-al-Arab", woher wohl der heutige Name
stammt.
Ronda
"weißes Dorf"
, in der Nähe Höhlenmalereien in der Cueva de la
Pileta
ibero-keltische Siedlung Aruda seit
dem 6. JHvChr, entwickelt sich über römisches
"Laurus" zu Ronda
Acinipo:
phönizische Gründung, Blüte in der Römerzeit,
von Vandalen 429 zerstört.
Noch ein paar Hinweise zu maurischer
Wortschöpfung im Spanischen:
Alanís = Al Harriz = blühendes Land
Alájar = Al Ajar = Stein
Alcála = Al Qualat = Festung/Kastell
Alcazaba = Kasbah
Gibraltar = Djebel al Tariq (Berg des Tariq)
nach dem Mauren Tariq ibn Ziyad, der als erster
maurischer Feldherr ein Stück Spanien eroberte
Die Römer nutzten die alten
ibero-keltischen Wege für ihren Handel, die vor
ihnen auch schon die Phönizier genutzt hatten.
Meistens liefen die Strassen die Flusstäler
entlang und die heutigen Hauptstrassen folgen
den alten Routen.
Über Ebro, Tagus/Tajo, Guadalquivir und Douro
wurde das Binnenland erschlossen. Die Wege nach
Norden waren wichtig für den Import englischen
Zinns, das übers Meer oder Westfrankreich
gehandelt wurde.
Die Strasse von Süd nach Nord durch die
Extremadura nennt sich denn auch Zinnstrasse.
Die Via Augusta führte von Gades/Cádiz nach
Tarraco/Taragona
Von Tarragona aus führte eine Strasse über
Llerda/Llerida nach Tolous/Toledo.
Die Via Domitia/Via Augusta über Katalonien nach
Südfrankreich (s. auch Col de Panissaras-Seite)
Lugdunum/Lyon war die Drehscheibe des Handels
aus allen Richtungen des Römischen Reiches; hier
kreuzten sich fünf Hauptstrassen aus allen
Richtungen Galliens und Spaniens, unter anderem:
über den Rhone Richtung Süden nach Arles/Arelate
- Marseille/Marsalia nach Spanien
über die Cevennen Richtung Westen nach Saintes
bis zur Burdigala/Bordeaux und Atlantikküste
nach Norden und Westen über
Chalon-sur-Saone-Paris/Lutetia-nach
Gesoriacum/Boulogne am Ärmelkanal
Schon in keltischer Zeit trafen auf diesem Weg
in Autun/Augustodurum die wichtigsten Zinnwege
aus England und der Bleihandel aus der Bretagne
zusammen
nach Norden über Rhone-
Saone-Langres/Landweg-Mosel und Rhein bis nach
Britannien oder über die Querverbindung nach
Osten über das Doubs-Tal zum Rhein
nach Osten über Rhone zum Genfer See -
St.Bernhard-Pass- Italien-Rom
Langres - auf dem Plateau zwischen Mosel und
Saone war die Drehscheibe des Handels auf dem
Stück Landweg zwischen den beiden Flüssen. Hier
trafen sich sogar 7 Haupthandelswege aus allen
Richtungen.
So erklärt sich auch die
Wichtigkeit der verschiedenen Etappenhäfen an
den katalonisch-spanisch-französischen Küsten.
Die Schifffart war auch damals ein gefährliches
Handwerk. Gerade am Mittelmeer behindern die
üblichen starken Winde aus verschiedenen
Richtungen die Schiffahrt ganz ernorm und die
Strömungen, insbesondere um die Kaps herum,
machten den Schiffen schwer zu schaffen. Deshalb
segelte man auch hauptsächlich am Tage,
möglichst in Sichtweite der Küste, und folgte in
der Dämmerung den Leuchtfeuern, die von den
Häfen und Tempeln auf den Kaps leuchteten.
Alle Seefahrer und Fischer verehrten schon immer
die GöttINNEN Venus und Aphrodite besonders, in
katholischer Tradition übertragen auf Maria. So
standen denn auch wahrscheinlich auf fast allen
größeren Klippen mehr oder weniger große Tempel.
Einen großen vermutet man bei Port Vendres.
L'Escala = Escala = Leiter, Treppe oder Etappe.
Die Häfen lagen so in etwa eine
Tagessegelstrecke auseinander, so dass man bei
schlechtem Wetter immer einen Hafen in
erreichbarer Nähe hatte. Das war für die
Hafenstädte auch ein einträgliches Geschäft,
denn es wurden Ankergebühren/ansarium und
Handelszoll/portorium auf die Waren erhoben.
Insbesondere ums Cabo de la
Cruz/Cap Creus wurden viele Verlade- und
Ankerhäfen angelegt, die die Schiffe, die oft
auch mehr als ein paar Tage wegen des Wetters
vor Anker gehen mussten, mit Proviant und Wasser
zu versorgen und natürlich ihre Produkte aus dem
Hinterland zu verladen, bzw. die Importwaren
auszuladen.
Einige Öl- und Weinproduzenten verluden vor Ort,
wie die Funde von Wein- und Ölpressen in den
Buchten von Tossa de Mar, Llafranc und anderen
bezeugen.
Llanca
Tossa de Mar
Palamós
Blanes
Barcino
Tarragona
Valencia
Alicante
Cartagena
Alméria
Málaga
Marbella
Die Bucht von Gibraltar (Neandertaler und
phönizische Funde von 950vC)
Cádiz
Cordoba (der Guadalquivir war damals bis Cordoba
schiffbar)
und alle Etappenhäfen und
Ankerbuchten dazwischen
Portus Cale/Porto
im damaligen Lusitanien
Olisipo/Lissabon
römische
Spuren in Portugal-Link
So zogen sich
- von Britannien und der Rheingrenze über ganz
Gallien und Spanien hinweg die Land-, Fluss- und
Seerouten des Imperium romanum, in das
Katalonien eingebunden war - bis nach
Nordafrika, mit Verbindungen bis in den Orient -
sogar bis China, wie die Seidenimporte ins
römische Reich beweisen.
Allgemeine
Historie
Die Flagge Kataloniens soll entstanden sein, als Kaiser Ludwig der Fromme den Grafen Guifré el Pelós (Wilfried der Behaarte) nach einem Kampf gegen die Sarazenen am Krankenlager besuchte, den noch wappenlosen Schild sah, seine Hand in Guifré's Blut tauchte und mit seinen Fingern die 4 Streifen auf den goldenen Schild zeichnete. Allgemeine Infos zur Frühgeschichte und zur historischen Wirtschaft hauptsächlich aus: "El Món rural d'Epoca Romana a Catalunya L'Exemple del Nord-Est", Hrsg. Centre d'Investigations Arqueologiques Girona 15. Serie Monogràfica" Das Werk gab es natürlich wieder nur in Catalá, ich habe aber doch die wichtigen Infos darin gefunden. Und Dank an die Biblioteca von Roses, die mir als Touristin vertrauensvoll die Bücher geliehen hat. Frühgeschichte Die
Iberische Halbinsel war schon sehr früh besiedelt.
Es gibt neolithische Höhlen, die man archäologisch
ausgewertet hat.
Reste der ursprünglichen Bevölkerung vermutet man im Baskenland, da deren Sprache nicht zur indogermanischen Sprachfamilie gehört. Die Indogermanische Einwanderung begann um 5500 v.Chr. aus der Region des Schwarzen Meeres und kam um 5300 v. Chr. in Spanien an. Aus dieser Zeit datiert z.B. die neolithische Siedlung La Draga/Banyoles, später die Megalithgräber, Dolmen und Menhire, die man z. B. bei La Jonquera, Romanyà de la Selva, Pujamol/Porqueres, Toses/Ripoll, Santa Pau/Garrotxa und um Roses herum finden kann. Bevor
die Phönizier und später die Römer
Handelsstützpunkte an den iberischen Küsten
gründeten, lebten die Iberer großenteils in
Höhensiedlungen, römische Bezeichnung
"Oppidum/Oppida", deren Reste man in den letzten
Jahren allerorten ausgegraben und zum Teil
für Touristen begeh- und ansehbar gemacht
hat. Es gibt bronze- und eisenzeitliche
Siedlungen und Nekropolen. Ausgegraben und
konserviert wurden bisher Höhensiedlungen in
Pontós, Ullastret, Palamós, Palafrugell (San
Sebastiá), Montbarrat/Puig Castellet überhalb
Lloret de Mar, Cassá de la Selva,
Castellot/Bolvir/Cerdanya, Molí d'Espigol bei
Tournabous, Tivissa, Puig Alt und Pení/Roses.
Nähere Infos zu Ort und Ausgrabung: La
Ruta dels Ibers und auf meiner Seite über
das Archäologische
Museum von Girona
Caldes de Malavella war vermutlich schon ein iberisches Quellheiligtum, später von den Römern zu einem Heilbad ausgebaut und wahrscheinlich Apollo geweiht. Der Ort ist heute noch Lieferant für mehrere regional bekannte Mineralwässer.
Iberische Heiligtümer (die nicht durch christliche
Zerstörungswut vernichtet oder überbaut wurden),
hat man auf dem Puig Sant Andreu/Ullastret, Mas
Castell/Porqueres und auf dem Coll de
Susqueda/Sant Benet gefunden. In Ullastret wurde
das Heiligtum schon in griech. Zeit mit einem
hellenischen Tempel überbaut, wahrscheinlich für
Demeter, Persefone oder Hera.
Auf dem Coll de Susqueda befand sich wohl ein Heiligtum für die indigene Gottheit "Seitundus". Bei der Errichtung neuer Gebäude wurde als Opfer oft auch ein Lamm oder eine Ziege unter den Grundmauern vergraben. Die Feste und Rituale der iberischen Landbevölkerung dürften im Zusammenhang mit jahreszeitlichen Daten und Opferfesten für Ernte, Fruchtbarkeit und Wasserkulten gestanden haben. Die Griechen gründeten Siedlungen wie Marsilia, Agde, Roses/Rhodes und Emporion/Ampurias, Blanes und andere. Als
die Römer sich 218 v. Chr. für den Punischen Krieg
gegen Hannibal einschifften, landeten sie im Hafen
des griechischen Emporion und nutzen es als
Stützpunkt für den Kriegszug Richtung
Neu-Karthago/Cartagena und nach Afrika. 197 v.
Chr. wurden die zwei Provinzen Hispania superior
(Andalusien) und inferior (Andorra, Valencia,
Murcia) unter prätorischer Herrschaft begründet.
Was folgte, war ein Aufstand der einheimischen
Bevölkerung, die gegen Mißhandlung und hohe
Steuerzahlungen protestierten.
195 v. Chr. landet Marcus Porci Cato in Emporion und "befriedet" das Land in mehreren Schlachten. Die Bevölkerung muss schweren Druck ertragen. Der Landbesitz geht in die Hand des römischen Staates über. Vermutlich beließ man nur den Spitzen der einheimischen Führungsriege ihren Grundbesitz, um auf diese Weise Führer in der Hand zu haben, deren Aufgabe es war, für Ruhe unter der rebellischen Landbevölkerung zu sorgen und so eine politische Stabilisierung, Anpassung und Integration ins römische Reichssystem zu erreichen. So hat es Kaiser Augustus auch in Gallien gemacht. Teile und herrsche - klappt auf höchster Ebene fast immer. Ab
diesem Akt der gnadenlosen Unterdrückung begann
der Aufstieg der römischen Kultur im Empordá und
die Handelsorte an der Küste wurden durch die
Geschäftsverbindungen übers ganze Mittelmeer
hinweg reich. Natürlich mussten auch die
mittlerweile stationierten römischen Truppen, die
sich ihren römischen Lebensstil im Empordá
einrichteten, mit allen Dingen des
täglichen Lebens versorgt werden. Während dieser Zeit
werden die iberischen Höhensiedlungen von ihren
Bewohnern verlassen und die Menschen ziehen in die
Ebenen, um dort Landwirtschaft und Viehzucht in
großem Stil für den Export zu betreiben.
Unter Octavian, um 100 v. Chr., wird das "municipium emporiae" gegründet und die griechische Polis direkt am Strand wird zu Gunsten des Neubaugebietes auf dem Hügel aufgegeben. 45 v.
Chr. bediente sich Cäsar der Region als Stütze für
seine Gallienkriege, baute eine schnelle
Straßenverbindung für seine Truppen, die Via
Domitia, und vereinte den römischen mit dem
griechischen Stadteil von Emporiae mit und durch
römisches Recht in eine Einheit.
In der flavischen Zeit erfolgte eine erneute Einwanderungswelle aus Italien. Nicht nur Römer, sondern auch Etrusker, Samniten, u. a. Volksteile der italischen Halbinsel, die überwiegend Bauern und Viehhirten waren und nicht einmal Latein sprachen, übersiedelten auf die iberische Halbinsel. "Hispania" ist eine Wortbildung von Livius, der diese Vielvölkermischung so benannte. Nicht nur römische Truppen siedeln jetzt in Emporiae, sondern die Einwanderer aus Italien beginnen damit, nach römischen Vorbild ihre Gutshöfe und Villen übers Empordá verteilt zu errichten. Unter
Augustus Anfang des 1. Jh. n. Chr. findet der
Wechsel der einheimischen Sprachen zum Latein als
Schrift- und Kultursprache statt. Das Land wird 19
n. Chr. zur römischen Provinz »Hispania
Tarraconensis«. Die Anziehungskraft der neuen,
modernen Städte ist für die Landbewohner
unwiderstehlich, die neuen und weitreichenden
Handels-beziehungen versprechen Wohlstand. Die Iberer passen sich der
Lage an und übernehmen (wie die Gallier weiter
nördlich auch) die römischen Systeme, Baustile,
Trachten und Lebensweise.
Die Romanisierung findet ihren Abschluss, als überall im Hinterland der Küste neue Villen und kleine Städte im römischen Stil entstanden sind und das Bürgerrecht unter Vespasian auf alle Einwohner des römischen Reichsgebietes ausgedehnt wird. Die neuerdings freien Bürger im Hinterland besiedelten das nicht bereits zu den römischen Latifundien gehörende Hinterland. Aus diesen freien Gebieten und städtischen Siedlungen entwickelt sich ein Landfeudalismus. Um
die Zeit Cäsars, bzw. Augustus, wurde der römische
Kaiserkult eingeführt, der Kaiser also wie ein
Gott verehrt. Der Kaiserkult war eine Pflicht und
Ehre und sollte letztendlich auch die
verschiedenen Religionsvorstellungen im
Vielvölkerstaat des Römischen Reiches unter
wenigstens einem einheitlichen einem religiös
vereinen.
Die Römer kannten keine Religion der "Seele". Gesellschaftlich bestand ein Moralkodex, bzw. eine Etikette, die einzuhalten war. Opfer und Rituale für die vielen verschiedenen Götter aus allen Ecken des römischen Reiches wurden mit Prozessionen oder sehr festgefügten Riten von Bitt- und Dankopfern durchgeführt, sozusagen ein Handel mit den Göttern, damit sie einem gewogen waren. Die Rituale mussten nach sehr genau festgelegten Formen ablaufen, die nur die Priester bis ins Kleinste kannten. Mit geweihten Amuletten, Talismanen, z. Teil auch in phallischer Form und mit rituell gefüllten Metallkugelanhängern (bullae) versuchte man, sich vor den Unbilden des Lebens, Pech und Krankheit zu schützen. Wie
überall im römischen Reich arbeiteten die
Einheimischen bald als Coloni, als Arbeitssklaven,
die durch Rückstand in ihrer Abgabe an den
Grundherrn praktisch zur Zwangsarbeit gezwungen
waren. Die Gutshöfe unterstanden meistens einem
Villicus/Verwalter, der den oft abwesenden
Herrn/Dominus vertrat, der als Senator meist
besseres zu tun hatte, als sich abseits der
Politik zu langweilen.
Der Reichtum der Großgrundbesitzer wächst. Um 50 n. Chr. verschwindet die iberische Währung zu Gunsten der römischen. Die Gutshöfe werden immer prächtiger mit Bädern, Gärten, Mosaiken und Skulpturen ausgestattet. Eine Entwicklung, die ca. um 260 n. Chr. mit dem Beginn der Barbareneinfälle - zumindest in Gallien - eine drastische Wende erfuhr. Die Barbareneinfälle waren aber eher punktuelle Ereignisse an der nordöstlichen Reichsgrenze, die den katalanischen Raum nicht schwerwiegend beeinträchtigte. Einige Siedlungen wurden während dieser Zeit verlassen, andere reformiert und neu besiedelt. Die Villen wurden im 3. Jahrh. nochmal größer und prächtiger ausgestattet. Auch das 4. Jahrhundert zeugt von Wohlstand, wie der Ausbau der Villa Ametllers in Tossa zeigt. In Roses entstand zu dieser Zeit ein neues Gebäude mit großem Patio, öffentlichen Bädern und eine neue Einsalzungsfabrik für Fischprodukte. Erst
406 n. Chr. mit der Rheinüberquerung der
Germanen-stämme und den großen Invasionszügen
begann der Niedergang. Die große Alanen-Invasion
von 409 berührte Katalonien eher weniger. Die
Alanen mussten kurz danach der Westgotischen
Invasion 415 weichen; doch erst 472 wurde vom
Ostgotischen Reich aus eine Regierung in
Tolosa/Toulouse installiert, die das Land mit
einigen Schwierigkeiten übernahm.
Aus dem Namen beider Völker entstand der Name »Katalonien« (Got-Alanien). Als 476 Romulus Augustulus vernichtet wurde und da römische Westreich endete, begann die Herrschaft der germanischen Könige in Gallien, Italien, Hispania und Nordafrika. Gewalt und Räuberei machten sich im Land breit. Später wurde die Region von Ravenna und Narbona aus regiert, dann von Barcelona aus, bis eine stabile Regierung in Toledo aufgebaut wurde.
Gleichzeitig mit diesen politischen Änderungen gab
es auch Kämpfe zwischen den christlichen und den
arianisch-christlichen Religionsanhängern, der 589
im Konzil von Toledo endete. Später übernahm das
Christentum die Szene und durchdrang alle
politischen und religiösen Lebensbereiche, da die
Familienmitglieder des alten römischen
Senatorenadels keine politischen Ämter mehr
übernehmen durften und praktisch über den Umweg
der Religion als Bischöfe und Päpste wieder an
Macht und Einfluss kamen.
Politisch
gesehen wurde Kalalonien nach der arabischen
Invasion (711) und der Eroberung durch die Franken
(um 800) als ein freies Land zwischen den Arabern
auf der Iberischen Halbinsel und den Franken im
Norden geboren. Karl der Große schuf dort die
Spanische Mark des Frankenreichs. Ende des 9. Jh.
machten sich die Grafen der Hauptstadt Barcelona
unabhängig. Durch Heirat kam die im 12.
Jahrhundert mit Katalonien weitgehend identische
Grafschaft Barcelona 1137 zu Aragonien.
Im
Mittelalter festigte Katalonien seinen Status als
eine Nation, die als Brücke zwischen zwei
Kulturen, dem Islam und dem Christentum,
fungierte. Der katalanische Handel beherrschte den
Mittelmeerraum und entwickelte seine eigenen
Gesetze und Techniken. Expansionen brachten die
Katalanen bis zur französischen Provence im
Norden, bis Aragonien im Westen, bis zu den
Balearen, Sardinien und Korsika im Osten und bis
Valencia im Süden, sowie teilweise weiter bis
Sizilien, Napoli und der Türkei.
Dichtung und Philosophie, sowie romanische und gotische Kunst genossen großes Ansehen in Katalonien. Katalonien war die treibende Kraft hinter dem föderalistischen und demokratischen System, und seine mittelalterlichen Institutionen waren die Vorläufer der modernen Demokratien.
Während der Renaissance starb die katalanische Dynastie aus, und ein neues Königshaus, aus Kastilien, bestieg den Thron. Katalonien behielt jedoch seine politische Unabhängigkeit. Es beteiligte sich nicht zusammen mit Kastilien an der Eroberung Amerikas, und so verlor der Mittelmeerraum langsam aber stetig seine Bedeutung. Im Jahre 1640 fiel Katalonien dem Krieg zwischen Kastilien und Frankreich zum Opfer und wurde zwischen den beiden Seiten aufgeteilt. Es behielt jedoch seine Verfassung und Gesetze. (Dem französischen Teil Kataloniens - entspricht in etwa dem Roussillon, offiziell Departement Pyrenees-Oriental (siehe die Seiten am Schluss). Der
Niedergang Kataloniens begann zu der Zeit, als
Portugal seine Unabhängigkeit erlangte. Der
Zentralismus und Kolonialisierungsgeist Kastiliens
gegenüber Katalonien nahm mit der Zeit zu, bis
sich im Jahre 1714 Kastilien und Frankreich
verbündeten und im »Erbfolgekrieg« Katalonien,
England und Österreich besiegten. Kastilien
annektierte Katalonien und alle seine Territorien
nach dem Eroberungsrecht, hob alle katalanischen
Rechte auf und verbot die katalanische Sprache.
Aber während Spanien von den Steuereinkünften seiner Kolonien lebte, wurde Katalonien mit seinem Unternehmungsgeist das reichste und am stärksten industialisierte Gebiet der Iberischen Halbinsel. Innerhalb eines Jahrhunderts gewann Katalonien alle seine ehemals hervorhebenden Merkmale zurück. In der
Mitte des 19. Jahrh. wurde Katalonien allmählich
organisiert und politischer katalanischer
Nationalismus begleitete die wachsende
wirtschaftliche Entwicklung am Ende des
Jahrhunderts. Bis zum ersten Drittel des 20.
Jahrhunderts erlebte Katalonien eine neue Zeit
kultureller Pracht. Während
des 1936 beginnenden Spanischen Bürgerkriegs
kämpfte Katalonien auf der republikanischen Seite.
Mit seiner Eroberung im Januar/Februar 1939 war
der Krieg entschieden und Katalonien verlor seine
Autonomie wieder. Seine Sprache wurde erneut
verboten, seine Kultur verfolgt und ein Prozeß der
brutalen Repression begann, der sogar zur
Exekution des damaligen katalanischen Präsidenten
führte. Die
historische Wirtschaft Die
Iberer lebten aller Wahrscheinlichkeit von einer
Mischung aus Landwirtschaft, Viehzucht, Jagd und
Fischfang in den Ebenen, an den Flüssen und in
Meeresnähe. Viele der später römisch überbauten
Orte haben wahrscheinlich eine iberische
Siedlungsvergangenheit,. Denn wichtig für die
Landwirtschaft war schon immer eine gesicherte
Wasserversorgung und für den Handel die
strategische Anbindung an die Verkehrs- und
Handelswege über Land oder die Flüsse und die
Verbindung zum Mittelmeer. Übers Alt
und Baix Empordá verstreut, findet man viele Orte,
deren Namen mit "Vila" beginnen, wie z. B.
Vilamacolum, Vilasacra oder Vilamaniscle und viele
andere. Das sind Namen der römischen
Villengründungen. Die
Basis für die römische Gutshofwirtschaft waren
Getreide, Oliven und Wein für den Export. Mit
frischen und eingelegten Oliven, Trauben und
Rosinen, vor allem aber mit einem guten Olivenöl
und einem guten Wein war über den Export nach Rom
und Gallien viel Geld zu verdienen. Demzufolge
fand man auch an mehreren Stellen in Küstennähe
Oliven- und Weinpressen der Großproduzenten. Olivenöl
war
das Allroundprodukt der Antike für alle fettigen
Fälle: die beste Qualität entstammte der ersten
Pressung - auch heute noch das olei flos oder
extra vierge und besonders teuer. Olivenöl
von grünen Oliven - olei acerbum und olei viride
von reifen Oliven. Im
September/Oktober fand die Olivenernte für grünes
Öl statt. Die Oliven wurden damals wie heute vom
Baum geschlagen und fallen auf eine weiche
Unterlage, damit sie nicht platzen. Die Oliven
werden sortiert und in Körben gesammelt. Die
Oliven wurden vor der Pressung vermutlich in, mit
opus signium (wasserdichter römischer Putz)
ausgekleideten Bodenzisternen gelagert. Der
Pressprozess erfolgte so, wie er auch heute noch
stattfindet.
Um sich eine Vorstellung zu machen, wie viel Öl auf einem Gutshof gewonnen wurde, habe ich folgende Berechnung zur Villa Vilauba gefunden: Fundus (Anbaugelände) ca. 70 jugeras groß, weil auf einem Gutshof meist auch anderes angebaut wurde, berechnet man so: ca. 100 Bäume pro Hektar Es
gab verschieden große Ölmühlen, zylindrische für
kleine Mengen oder die Mola olearia, die
meistgenutzte, mit der man auch vermied, die Kerne
zu quetschen, was den Geschmack verdorben hätte.
Als
Lager- und Transportmittel für die Produkte
benutzte man Keramik, die auf oder nahe der
Gutshöfe produziert wurde - riesige, fast
mannshohe, dickbauchige Dolien, meistens bis zum
Hals im Boden eingegraben für die Lagerung und
Amphoren in verschiedenen Größen und Ausführungen
für den Transport. Für den Transport wurden
sicherlich auch Körbe, Spandosen, Säcke, usw.
genutzt, die sich aber so gut wie nie erhalten
haben. Die
Produkte wurden über die iberischen, später von
den Römern auch militärisch ausgebauten Wege und
über die Flüsse transportiert. Vor allem die
Flüsse und Bäche, die in den Buchten der Küsten
mündeten, wurden gerne genutzt. Demzufolge hat man
in fast allen Buchten und heute noch besiedelten
Küstenstädtchen Reste römischer Lager, Öl- und
Weinpressen oder auch Hafenbefestigungen gefunden.
Die Küstenstädte dienten als Etappenhäfen und
Versorgungs-stationen für den Schiffsverkehr
zwischen Afrika, Gallien und Rom. Bis hinauf nach
Köln hat man Amphoren gefunden, die aus dem Süden
Hispanias geliefert worden waren. Und nicht nur Wein und Öl wurde in alle Welt transportiert. In vielen Küstenstädten verarbeitete man alle möglichen Meeresfrüchte. Fischerei, Muschelsammeln und Austernzucht hatten eine lange Tradition. Auch Purpurschnecken wurden gesammelt und gehandelt, die den Farbstoff für die dem Kaiserhaus vorbehaltene Farbe lieferte. Muscheln und Austern wurden in Essig eingelegt oder konnten in der kälteren Jahreszeit in mit Meerwasser gefüllten Behältern bis zu 10 Tage weit lebend transportiert werden; mit Eiltransporten, die sich die Reichen leisten konnten, kamen Austern vom Atlantik, von der Nordsee und vom Mittelmeer bis nach Trier und Köln. Sardinen
wurden kreisförmig in Spezialamphoren gestapelt
und eingesalzen. In großen Becken in Strandnähe
wurde Fisch fermentiert und zu Garum, einer Art
Fischsossen"maggi" verarbeitet. Im ganzen
römischen Reich waren diese Sossen beliebt und man
gab viel Geld aus, um die zu bekommen, die die
"richtige" persönliche Geschmacksrichtung hatte.
Weiter stellte man hier eine Art Fischkonserve aus
Thunfisch her (Salsamenta). In Emporion kann man
heute noch die Reste der Garum-Becken besichtigen
und in Roses hat man die Reste eines
Austern-Dolien-Lagers gefunden. Natürlich
ging
der Handel auch anders herum. Aus Gallien wurde
besonders feine Keramik nach Süden geliefert, die
beliebten Gallischen Webstoffe wurden nach Süden
verkauft. Man kann sich die Mittelmeerküste als
betriebsame und viel besegelte Handelsroute
vorstellen, die sozusagen eine "globalisierte"
Wirtschaft um das "Mare nostrum" herum
ermöglichte. Die Küsten bedienten die
Handelsschiffer mit Leuchttürmen auf den Kaps und
Tempel und Weihestätten für Fischer und Seeleute.
Westliches Mittelmeer mit
Handelsstützpunkten
Östliches Mittelmeer mit
Handelsstützpunkten
Die römische
Stadt Ist das Zentrum von Verwaltung, Handel,
Religion und sozial-kulturellem Leben. Sie wurde
in der Regel nach militärischen und ökonomischen
Gesichtspunkten gegründet und überwachte
strategische Straßen und Handelswege. In den
Städten residierte die Verwaltung, die die Steuern
und Zölle einzog, Rechtssprechung durchführte und
Religion und Kultausübung ermöglichte. Es gab
Märkte, meist auf dem Forum, dem Kern der Stadt,
öffentliche Thermen, Amphitheater, Circus.
Nachgewiesene Städte sind Gerunda/Girona, Aquae
Calidae/Caldes de Malavella, ein Heilbad,
Blandae/Blanes und Iulia Lybica/Llívia, weiter
südlich Tarraco/Tarragona, u. a..
Beginn des Endes der Spätantike war die Einnahme des Römischen Westreiches durch die Westgoten im 5. Jahrhundert. Die ökonomischen, administrativen und sozialen Strukturen des Imperiums wurden durch die neuen westgotischen Könige übernommen und gleichzeitig christianisiert. Der Christianisierungsprozess endete 717 nC mit der Eroberungswelle der Sarazenen und deren Eroberungen in Frankreich 785.
711-759
Chaoszeit während der arabischen Eroberungen 759 wird die
Grafschaft Comté de Roussillon gegründet in
Ausdehnung der Diözese von Elne = Civitas
Ruscinonsis plus drei Pagi/Gaue des Roussillons,
Conflent und Vallespir 785
Rückeroberung Gironas 793 arabische
Gegenoffensive im Empordá 801 die Region
Barcelona wird zurück erobert und der Grafschaft
noch die Regionen der Cerdanya, Empuries und
Peralada hinzugefügt. 13. Jahrh. Wegen
des Streites zwischen Catalogne und dem Königreich
von Mallorca wird u. a. Espolla als Castrum
befestigt.
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archäologische
Historie
Vor rund 1,5
Million Jahre begann die Ankunft der ersten
menschlichen Gruppen aus Afrika und Asien (nach
derzeitigen Forschungsstand), die nachfolgend die
Region besiedelten, wie Homo antecessor oder Homo
heidelbergensis. Der Homo erectus ist seit 1,5 Mio
Jahren in Katalonien nachgewiesen. Fundorte:
Villajuiga/Pau Sant
Climent de Sescebeses Tautavel/Corbieres/Frankreich
700.000-120.000 v. Christus
700000-120000 vC
Pal. Inferior/Altpaläolithikum Dies ist die längste Periode der
menschlichen Geschichte in Katalonien, in der sie
um 300.000 vC lernten, das Feuer zu benutzen und
als nomadische Jäger und Sammler lebten.
Cau
del Duc de Toroella de Montgrí (Baix Empordá) Der Fundort ist
eine offene Höhle im Kalkmassiv des Montgrí. Die
Lage auf diesem immer noch schwer zu begehenden
Gebirgszuges bot den Neandertalern einen besonderen
Zufluchtsort mit Überblick über die Ter-Ebene. In der Höhle hat
man die Reste eines 300.000 Jahre alten Camps des
Homo Heidelbergensis gefunden. Ihr
Ernährungsgrundlage waren Pflanzenfrüchte und das
Fleisch von Pferden, die sie in den Ebenen jagten.
Auch Hase, Ziege und Gämse. Sie
stellten große Steinwerkzeuge aus örtlich
vorhandenem Material von den Ufern des Ter her, die
sie zum Häuten der Tiere, zum Zerschlagen von
Knochen und zum Beschnitzen von Holz verwendeten.
Feuer war bekannt, hielt nachts die wilden Tiere
fern, spendete Licht und wurde zum Kochen benutzt.
120.000-32.000 v. Chr.
120000-32000 vC
Mittelpaläolithikum/Ende der Neandertaler Diese Periode begann ca.
um 120000 vC und endete um 32000 vC mit dem
Verschwinden des Neandertalers, die in Höhlen und
Freiluftcamps als Jäger-Sammler lebten. Die Statur
des Neandertalers war gut an die Anforderungen des
kalten Klimas und an die nomadische Lebensweise
angepasst. Fundstätten: Can Rubau befindet sich in
Kalkhügeln auf dem rechten Ufer des Rio Ter in Pont
Major, nahe der Ebene von Girona und nahe dem
Durchgang nach St. Juliá de Ramis.
Mittelpaläolithische Funde zahlreicher Knochenreste
von Elch, Rothirsch, dem paläolithischen Bison,
Pferden, Rentier, Hasen, Vögeln, Schildkröte und
verschiedenen Fleischfressern, sowie
Steinwerk-zeuge, die aus den Flussquarziten des Ters
hergestellt wurden, beweisen die Anwesenheit des
Neandertalers in Can Rubau. 40000-9000 vC Diese Periode
zeigt uns die ersten Verzierungen, Knochenwerkzeuge
und Kunstwerke in der Region. Feuersteinklingen
wurden in Massen produziert, sogar Feuerstein nach
Katalonien importiert. Die unterschiedlichen Phasen
des Zeitraumes (Aurignacien, Gravettien, Solutreen,
Magdalenien) laufen ähnlich ab wie in anderen
Bereichen von Spanien und Frankreich. Einige
Fleischfresser starben aus (z.B. der Säbelzahntiger)
und die Jagd konzentrierte sich auf Pferde und
Rentier. Fundstätten: 15000-10000 vC
Paleolithikum superior. Magdalenische Steinindustrie
Cau de les Guilles 9000-6000
v.Chr.
9000-6000 vC
Spätpaläolithikum/Mesolithium Die
nacheiszeitliche Klimaänderung mündet in ein Klima,
das dem heutigen ähnelt. Die bislang sehr
einheitliche Jäger-Sammler-Lebensweise des
Spätpaläolithikums wurde gebrochen und es fand sogar
ein Rückschritt bei der Qualitiät der
Steinwerkzeuge, Knochenarbeiten und Verzierungen
statt. Während dieser Zeit starben große
Pflanzenfresser aus oder wanderten ab (Bison,
Pferde) und die Verbreitung von Tieren wird ähnlich
der heutigen. Unter den Fundstätten aus dieser Zeit
sind Sota Palou/Campdevánol und Bauma del Serrat del
Pont/Tortellá zu nennen.
6000-4700 vC
Neolithikum antic Während des
Frühneolithikums wandern Menschen über
Donau-Mitteleuropa-Frankreich von Norden her in
Katalonien ein, die Land- und Viehwirtschaft
mitbringen und wie eine Bombe bei den Jägern und
Sammlern der indigenen Bevölkerung einschlugen. Die
Neuankömmlinge brachten eine komplett ausgeprägte
Kultur von Getreideanbau, Viehwirtschaft (Ochsen,
Ziegen, Schafe, Schweine) mit. Gleichzeitig
bewegte sich eine Aus-/Einwanderungswelle aus dem
Osten über
Griechenland-Balkan-Italien-Korsika-Sardinien nach
Spanien. Das auffälligst Merkmal dieser
Wanderungswelle ist die handmodellierte Keramik, die
mit Eindrücken von Muschelschalen dekoriert ist,
nach der hauptsächlich verwendeten Muschel (Cardinum
edule) auch Cardialkeramik genannt. Hauptsächliche
Fundorte sind La Draga/Banyoles, Leucate, Elne Die gegenseitige
Beeinflussung von Einwanderern und Urbevölkerung,
zeigt sich später in Keramik mit wenig Muscheldekor,
dafür aber mit reichlichen Einschnittmustern und
Reliefs verziert.
4700-3500 vC
Neolithikum ple Vollständige
Neolithisierung, Entwicklung verschiedener Gruppen,
die langsam das Territorium einnahmen und ihre
Ökonomie entwickelten. Es gab höchst
unterschiedliche Bestattungspraktiken von den ersten
megalithischen Tomben bis zu Körperbestattungen. Sie besaßen
importierte Materialien wie honigfarbenen Feuerstein
und Obsidian (von den Äölischen/Liparischen
Inseln). Die Keramik ist eher niedrig und
glänzt durch die Abwesenheit von Dekoration. El Pasteral de la Selva/Grabstätte. Jüngere Funde in El Puig de la Roca/Girona, Sant Juliá de Ramis, bei Palau-Saverdera und in den Gängen von Megalithgräbern. 3500-2200 vC
SpätNeolithium und Kupferzeit Wechsel der
Kulturen ins Metallzeitalter, charakterisiert durch
die ersten Metallfunde und die Abwesenheit von
campaniformer Keramik, die man an den reichen
Verzierungen mit parellelen Bändern und
geometrischen Mustern erkennt. Man findet allerdings
Knochenperlen mit V-förmiger Lochung und wunderbaren
Feuersteinpfeilspitzen. Die ersten Objekte aus
Kupfer, Silber und Gold tauchen auf und gegen 2200
die ersten Metalllegierungen aus Kupfer und Zinn,
die das Bronzezeitalter einläuten. Ausbreitung der
Glockenbecherkultur und Anwachsen der Bevölkerung,
was man über die vermehrte Anzahl megalithischer
Gemeinschaftsgräber ausmachen kann. Die Hauptstraßen
und Handelsrouten laufen über die Pässe bei le
Perthus und de la Massane nach Banyuls. Die ältesten
Dolmen und Menhire stehen bei Espolla/Dolmen de
Barrac mit Gravuren S. Climent de
Sescebeses/Menhir de la Murtra Els Villars/mit
Löchern Vilartoli Capmany 3300-1800 vC
Megalithbauten in der Serra de Rosas Megalithgräber
und Menhire Die
Megalithkultur hat ihre Ursprünge wohl an der
Atlantikküste Europas. Sie erreichte Katalonien
während des Hochneolithikums und dauerte bis zur
Bronzezeit. Die meisten Grabstätten, die aus Großsteinen errichtet wurden, Dolmen genannt, wurden für normale, mehrfache Bestattungen genutzt. Ein anderer Typ des Megalithgrabes, der Menhir ist ein großer, langer Steinblock, der senkrecht errichtet wurde. Man findet sie sowohl an einsamen Stellen, in der Nähe von Siedlungen oder bei Dolmen.
Es gibt zwei
Hauptgruppen in Katalonien: Montbolo/Vallespir
und Grotte Poada/Banyuls, Le Boulou und Argelès. Die
Orte liegen damals wie heute an den Kreuzungspunkten
der Straßen. Die
katalonischen Dolmen haben eine kreisförmige oder
ovale Grabkammer, errichtet aus Erde und Steinen
(Tumulus), die seitwärts oder mittig durch einen
Gang betreten werden konnte. Bei kleinen Tumuli
konnte man die Deckplatte verschieben, um die
eigentliche Grabkammer betreten zu können. Die große Anzahl
der Dolmen konzentriert sich in den Alberesbergen,
den Bergen oberhalb Rosas, auf dem Cap Creus und im
Gavarres Massif (Baix Empordá). Die Bauten und
Werkzeuge wurden auch aus Importsteinen gefertigt: Grauer Silex aus
Bergerac Blonder Silex
aus der Provence Obsidian von den
Liparischen Inseln vor der Nordküste Siziliens und
Sardinien Variszite
(grüne) Schmucksteine aus Minen bei BarcelonaCan
Tintorer/ seit 3. JT vChr 2200-1200
vC
Die Bronzezeit wird charaktisiert durch die Verwendung der Bronze und Legierungen aus Kupfer und Zinn. Noch immer werden Naturhöhlen als Wohnort verwendet, als Schutz für Nutzvieh, als Begräbnisort und als handwerkliche Produktionsstätte. Die fruchtbaren Ebenen wurden für Landwirtschaft und Viehzucht genutzt, die Toten entweder in Gemeinschaftsgräbern, Höhlen oder in alten Dolmen bestattet. Noch immer nutzte man Steinäxte, die aber nach und nach durch bronzene ersetzt wurden. Die Kontakte über die Pyrenäen hinweg nach Frankreich und Italien zeigen sich in einer Menge unterschiedlicher Keramikstile und die Einführung neuer Ideen. Die Hauptfunde aus dieser Zeit konzentrieren sich bislang auf die Ebenen von Vallès und Segrià. 1200-700 vC Nekropolis auf
dem Puig Alt/Rosas, die Einäscherung als
Beerdigungsritual und Urnenbestattungen kommen auf.
Höhlen werden immer seltener aufgesucht, kleine
Dörfer wachsen auf Hügeln, auf Fluss- und Seeufern.
Landwirtschaft und Viehzucht werden intensiviert,
die Jagd eingeschränkt. Viehherden werden auf
Saisonweiden getrieben. Die Bronzeobjekte zeigen
große Variationsbreiten und werden im täglichen
Leben überall benutzt, wie Äxte, Dolche und
Rasiermesser. In der Keramik kommen neue Formen und
Ornamente auf. Fundorte sind
z.B. Fonorella/Toroella de M., Sant Martí d’E., und
die Grabstätten von Can Bech/Agullana und Pi de la
Lliura/Vidreres, de la Prade/San Genís de Fontanes
und de la Pave/Argelès Angeblich soll Roses noch vor den ersten
Olympischen Spielen - also vor 776 vChr, gegründet
worden sein. Ab dem 8. JH entstehen
phönizische Kolonien an den südlichen
iberischen Küsten. Gründung von Eivissa ca. 750 vC
, Tartessoskultur/Andalusien/Metalle
776 vC erste
olympische Spiele 753 vC Gründung
Roms Ab 700-575 vC Die Entdeckung
des Eisens und seine Bearbeitung war eine wichtige
Entdeckung der Frühgeschichte. Obwohl es sehr viel
aufwändiger in der Gewinnung und Bearbeitung war als
Bronze, entwickelte es sich zu einem viel
gehandelten und verwendeten Metall. In Katalonien
datieren die Eisenobjektfunde in die Zeit von
700-650 vC. Sie wurden in Brandgrabstätten gefunden
(Nadeln, Angelhaken) In späteren Perioden finden
sich auch Offensivwaffen aus Eisen, während die
Defensivwaffen weiterhin aus Bronze waren (Fundorte
Peralada, Camallera, Emporion). Die ersten eisernen
Werkzeuge waren Pflugschar und Axtklinge, die man in
der Nähe der Siedlungen von Illa d’en
Reixac/UIllastret und Mas Castellar de Pontós
gefunden hat. Von der Illa d’en Reixac stammen auch
die ältesten Nachweise von Eisenbearbeitung vom Ende
des 6. Jh vC. 600 vC Gründung
von Massàlia (griech.) Kurz nach 600 vC
Gründung von Emporion durch Ableger von Marseille Weitere
Gründungen bei Agullana und Anglès im Hinterland
oder San Martí d’Empuries an der Küste. Die
Küstenstädte bilden die Front des Handels von
Rohstoffen und Gütern aus dem und ins iberische
Hinterland. Zum Ende des 7. Jh landen Griechen und
Etrusker im Nordosten
575/550-70 vC
Iberische Epoche, getragen von der iberischen
Kultur. Das
Oppidum/Höhensiedlung, befestigt, ummauert,
Steinhäuser, befestigte Straßen, Zisternen,
Getreidespeicher, Eisen-bearbeitung. Wahrscheinlich
schon archaische Staatsstrukturen.
(Diese Art der Siedlung und Kultur ist ab 550-50 vChr in praktisch ganz Mittelreuropa der Standard). Basis ist Landwirtschaft, Viehzucht und Handel. Ullastret ist solch ein Oppidum, sowie Mas Castellar de Pontós, Castell de la Fosca de Palamós, Sant Juliá de Ramis. Emporion ist während dieser Epoche der Haupthandelshafen für die gesamte Region. 509 vC Sturz der
Monarchie in Rom und Bildung der Republik Ab 5. JH vC griech.
Reste in der Ciutadella de Rosas beim Turm der Santa
Maria, attische Keramikfragmente mit schwarzen
Figuren
4. Jh vC erste
Wohngebäude in der Ciutadella und Prägung von ersten
eigenen Münzen. Die iberische Bevölkerung tritt
jetzt mit einer Schrift in die Geschichte ein. Sie
verwenden griechische Buchstaben, die die iberische
Sprache transportiert. Die iberische Sprache ist aber nicht
überliefert und der Text damit nicht übersetzbar.
Die Bevölkerung
wird in lateinischen Schriften in einem
Kriegsbericht zwischen Ibereren und Kelten erwähnt.
Die Völker sollen zu Keltiberern verschmolzen sein.
431 vC Beginn
des peloponn. Krieges zwischen Athen und Sparta 305 vC Demetrius Poliorcetes scheitert an
der Belagerung von Rhodos
3. JH vC
Konstruktion des hellenistischen Stadtgebietes von
Rosas mit einem Handwerker- und Handelsviertel.
Herstellung von Keramik mit schwarzem Lack, die
zwischen den Siedlungen am östlichen Mittelmeer
gehandelt wurde.
280 vC der
Koloss von Rhodos wird gebaut 264-240 vC 1.
Punischer Krieg zwischen Rom und Karthago 240 vC Ausgabe
von Drachmen in Rosas 226 vC Vertrag
vom Ebro, in dem Rom und seine alliierten Griechen
und Karthago ihre Anspruchsbereiche auf der
iberischen Halbinsel definieren 210 v.Chr. - 472 n Chr. -
römische Phase
218 vC Beginn
des 2. Punischen Krieges (Grund ist die Einnahme des
römisch verbündeten Sergunt durch Hannibal). Beginn
der römischen Epoche im Empordá. 218 gehen die
Römer mit ihrer Kriegsflotte im Hafen von Emporion
an Land und beginnen von dort aus die Rückeroberung
der iberischen Halbinsel. Die Landwirtschaft wird geprägt von
römischen Gutshöfen, den villae rusticae.
Viehzucht, Getreideanbau- und Lagerung, örtlich
angefertigte Amphoren gefüllt mit Wein, Öl und
Garum werden z.B. auch bei Llafranc oder bei Tossa
und San Antoni de Calonge eingeschifft.
Es findet eine Handelsglobalisierung bis zum anderen Ende des Imperiums statt. Man findet jetzt Luxuskeramiken, zum Teil importiert oder als Kopie vor Ort hergestellt, Glasgeschirr, chirurgische Instrumente und viele wertvolle persönliche Gebrauchsartikel. Die römisch-griechische Götterwelt überlagert und vermischt sich mit den iberischen Ritualen. 205 vC Einnahme
von Cadir/Cádiz durch die Römer und Vertreibung der
karthargischen Truppen aus Hispania 202 v.C Ende des
2. Punischen Krieges 195 vC Marcus Porcius Cató geht an Land und
schlägt die indigene, katalanische Revolte nieder,
die in Rosas begann. Die Landvergabe an ein paar
Obermacker und Einführung einer hohen Steuerlast
führte zum gewaltsamen Protest.
Um 150 vC
wird Rosas von Emporion abhängig 71 vC
errichtet Kaiser Pompeius ein Triumphmonument direkt
an der Via Domitia auf dem Pass des Col de
Panissars.
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Die heutige Wirtschaft
Katalonien ist eines der am frühesten industrialisierten Länder Europas. Es war die einzige Gegend auf der Iberischen Halbinsel bzw. im westlichen Mittelmeerraum, die bereits im 19. Jahrhundert ihre industrielle Revolution herbeiführte. Seitdem wurde eine beachtliche Industrie in Katalonien aufgebaut. Zuerst im Bereich Textilien, später auch in anderen Bereichen wie Motoren (sowohl Seat als auch Nissan haben dort ihre Hauptfabriken), Nahrungsmittel, Chemie, Elektronik und ein wichtiger Industriezweig auf der Basis von Benzin-Nebenprodukten als Auswirkung der Nähe zu den Raffinerien in Tarragona.
Neben dieser Industriebasis hat sich ein weit aufgesplitterter Dritt-Sektor entwickelt. Eines der Hauptcharakteristika der Lokalisierung in Katalonien ist die dort existierende Quantität und Qualität von Dienstleistungen für Unternehmen.Der Tourismus, mit mehr als 15 Millionen Besuchern jährlich, ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor. Katalonien ist das größte Touristenzentrum im Mittelmeerraum, basierend auf dem Küstentourismus mit einem immer weiter wachsenden Angebot an Attraktionen, aber auch auf dem Binnentourismus mit seinen künstlerischen, kulturellen und gastronomischen Interessen. Auf der anderen Seite gibt es in den verwilderten Gebieten der Katalonischen Pyrenäen und den unbewohnten Gebirgsketten im Süden exzellente Bedingungen für Naturliebhaber und Abenteuersportler.
Die katalanische Landwirtschaft ist ein vergleichsweise unbedeutender Sektor in Relation zu Industrie und Dienstleistungen, konkurriert jedoch in einer Reihe von Subsektoren weltweit. Dies sind z. B. Produkte wie Wein, frische Früchte, Schweinefleisch und Fleisch-Nebenprodukte.
Katalonien ist ein wichtiges Industrieland und eine der Gegenden Spaniens, deren pro-Kopf Einkommen dem EU-Durchschnitt entspricht und damit 24% über dem Durchschnitt Spaniens liegt. 15,9% der arbeitenden Bevölkerung Spaniens leben in Katalonien und erzeugen ca. 20% von Spaniens Bruttosozialprodukt.
Spanische gesetzliche Feiertage
1. Jan. 2007 Neujahr
6. Jan.* Dreikönigsfest
19. März* St. Josefs-Tag
5. April* Gründonnerstag
6. April Karfreitag
1. Mai Tag der Arbeit
15. Aug. Mariä Himmelfahrt
12. Okt. Nationalfeiertag
1. Nov. Allerheiligen.
6. Dez. Tag der Verfassung
8. Dez. Mariä Empfängnis
25. Dez. Weihnachten
zusätzliche Feiertage in Katalonien:
der 26.12. und Ostermontagausserdem:
Catalunya feiert Sant Jordi am 23. April
Sant Jordi (der heilige Georg) ist der Schutzpatron Kataloniens. Der tapfere Drachentöter Jordi befreite die Prinzessin aus den Klauen eines blutrünstigen Untiers. Etwa um XV wurde Sant Jordi von der Regierung zu einem öffentlichen Feiertag erklärt und 200 Jahre später, von kirchlicher Seite bestätigt. Das Kreuz des Sant Jordi befindet sich gleich zweimal in der Flagge Barcelonas, was die Bedeutung des Heiligen für das Land zeigt. Später wurde es dann Tradition, der Geliebten eine Rose zu schenken. Mit der Zeit begannen die Katalanen, an Sant Jordi zusätzlich Bücher zu schenken. Zuerst war es die Dame, die dem Herrn im Gegenzug zum Erhalt einer Rose, ein Buch überreichte. Im Laufe der Zeit vermischte sich die Tradition, so dass es heute durchaus üblich ist, dass die Herren – anstelle einer Rose, der Dame auch ein Buch schenken. Aber auch Freunden, Verwandten oder Personen, die man schätzt, wird als Zeichen der Zuneigung am 23. April ein Buch überreicht. Die dunkelrote Rose, Symbol für die Liebe, wird von den Floristen nach altem Brauch mit einer Weizenähre gebunden – Sinnbild für Fruchtbarkeit – festgehalten von einem Schleifenband in den katalanischen Nationalfarben gelb-rot.
Sant Jordi ist im ganzen Land ein Feiertag, an dem aber gearbeitet wird.
Der 23. April ist unter anderem auch der Welttag des Buches. Es ist der Todestag von zwei der bedeutendsten Schriftsteller aller Zeiten, Zum einen ist es Miguel de Cervantes Saavreda, bekannt durch seine exemplarischen Novellen, sowie durch sein Meisterwerk Don Quijote de la Mancha, dem Ritter von der traurigen Gestalt. Zum anderen starb an diesem Tag William Shakespeare, zu dessen bekannten Werken Titel wie Hamlet oder Mac Beth zählen. Deshalb erklärte die UNESCO 1995 den 23. April zum Welttag des Buches. Seit 1996 wird er auch in Deutschland gefeiert.
Überall in Katalonien wird Sant Jordi auch als eine willkommene Möglichkeit des Miteinanders genutzt. In Barcelona wird es nur schwerlich gelingen, den Namenstag des heiligen Georgs zu übersehen. Es findet eine Folge eine Großveranstaltung für die Kinder statt. Katalonien war schon Gastland der Frankfurter Buchmesse. Die internationale Beachtung, die katalanische Schriftsteller finden, wächst. Das kommt auch der Sprache zu Gute. Im Zentrum von Barcelona finden an Sant Jordi unter dem Motto „El català, la llengua comuna“ eine große Veranstaltung statt. Menschen aus aller Herren Länder, die in der Metropole leben, feiern den Tag des Buches und der Liebe gemeinsam mit viel Musik und Tanz. Wichtigstes Verbindungsglied aller, die gemeinsame katalanische Sprache „la llengua comuna“.
Sie sollten sich dieses Datum also gut vormerken, die Buchläden durchstöbern, über die Strassen flanieren, an den vielen Buchständen für Ihre Lieben ein Buch besorgen – die Rose nicht zu vergessen – und den Tag der Zuneigung im vollen Maße genießen.24. Juni Katalonien - San Juan (Johannisnacht)
In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni wird eigentlich das Sommersonnwendfest gefeiert - unübersehbar heidnischer Ursprung - da es aber unvermeidbar gefeiert wurde, von der Katholischen Kirche eben auf den Hl. Johann umfirmiert. Für die Kinder beginnen die Sommerferien - für die Erwachsenen die arbeitsreiche Touristensaison. Am Strand werden Lagerfeuer angezündet, man picknickt mit Freunden und Familie und zündet ein Feuerwerk an. Oft beteiligen sich Privatunternehmen mit Grossfeuerwerken an diesem Ereignis. Die Nacht ist nicht nur lange hell, es wird auch jede Menge getrunken, bis es wieder hell wird ! Und alle Achtung, die spanischen Böller, die es für an den Petard-Verkaufsständen zu kaufen gibt, sind unglaublich laut. Wie bewegen uns an diesem Abend mit Ohrenstöpseln durch die Menge, weil es immer wieder auf kurze Entfernung mächtig knallt.
"Nationalfeiertag" ist der 11. September
Passend dann zum Saison-Abschluss begeht Catalunya seinen "Nationalfeiertag".
Am 11. September 1714 hatten die Truppen des bourbonischen Thronanwärter sPhilipp V. während des spanischen Erbfolgekrieges Barcelona eingenommen. In der Folge schaffte Philipp V. die traditionellen Institutionen der Länder der ehemaligen aragonesischen Krone ab, die während des Krieges zum größten Teil auf Seiten seiner habsburgischen Gegner standen. Die Katalanen sehen den 11. September als Tag, an dem Katalonien seine Unabhängigkeit verlor. Heute wird an diesem Tag einerseits der getöteten katalanischen Soldaten gedacht, andererseits wird insbesondere die Tatsache gefeiert, dass es die katalanische Sprache und Kultur trotz der Repressalien bis heute geschafft haben, zu überleben.Der 11. September ist auch ein passendes Datum für den offiziellen Saisonabschluss. Ab dem 15. September muss man durchaus damit rechnen, dass so einige Lokale und Sehenswürdigkeiten geschlossen sind.
Überblick über Katalonien auf Wikipeda
Liste der Gemeinden in der Provinz Barcelona auf Wikipeda
Liste der größten Gemeinden der Provinz Girona auf Wikipeda