Ein Überblick über die Geschichte der spanischen Ost- und Südküsten,
ohne deren Besiedlungsgeschichte die von Katalonien nicht vollständig wäre.


Almería = Portus Magnus = arab. Al-Mariyya (Spiegel des Meeres)
auf dem Hügel vermutet man eine iberische Höhensiedlung
phönizischer Hafen, wahrscheinlich wichtig, wegen der reichen Erzvorkommen auf dem Cabo del Gato, die sowohl die Iberer, die Phönizier, als auch die Römer ausbeuteten.

Córdoba
War ein phönizisches Handelskontor unter den Römern Hauptstadt der Baetica. Römische Brücke, die Teil der Via Augusta war. Tempel des Claudius Marcellus aus dem 1. Jh nChr. In der Campina (= Region um Córdoba) entwickelten sich die römischen Villae über die maurischen Gehöfte zu Haciendas und Cortijos.

Ecija
Tartessoskultur, römisches Astigi und Distrikthauptstadt, später Bischofssitz

Osuna
ibero-römische Siedlung zw. 3.- und 1. Jh vChr. Hier fand man eine Kollektion römischer Bronzeplatten mit Inschriften über Recht von ca. 43. vChr.

Estepa
Iberische Siedlung mind. aus dem 7. JH vChr, später römisches Astapa
Der Ort leistete erbitterten Widerstand gegen die römische Übernahme, wurde 208 vChr aber doch erobert und zerstört. Als Ostippo römisch wieder aufgebaut als Legionärsstandort.

Cartagena  = iberische Siedlung Corticata aus dem 1. JahrT vChr.

Aroche = römische Bastion namens Arucci Vetus

Huelva/Niebla
Ist schon seit der Vorgeschichte besiedelt, iberisch, später karthagisch (Ilipla) und römisch.
Interessant wegen der Bergwerksminen am Rio Tinto; die dort seit mindestens 5000 Jahren ausgebeutet wurden. Sie gehören damit zu den bislang ältesten bekannten Bergwerken der Antike. Förderung von Eisenerz, Kupfer, Sulfid (Schwefel). Handel mit Metallen seit iberischer Zeit mit Phöniziern, Griechen und Römern.
Phönizischer Tempel des Onus Baal trug evtl. zur Namensgebung bei.
ab 7. Jh vChr iberisch-phönizische Tartessoskultur
später römisches Onuba Aestuaria
maurisch: Welva

Italica/Santiponee
war die 1. römische Siedlung auf der iberischen Halbinsel. Wurde von Scipio 206 nChr gegründet bei Santipona und war römischer Militärstandort zur Überwachung der Bergwerke in der Sierra Morena und die des unteren Gualdalquivir.
Unter Hadrian im 2. JH vChr mit Amphitheater, Thermen, usw. ausgebaut. Fund einer Fortuna/Tyche-Statue und berühmter römischer Villenreste

El Conadado
seit 6000 vChr neolithische Fischersiedlung, in römischer Zeit Herstellung von Garum und Sardinenprodukten

Zur Gazpacho = caspa, eine schon vorrömische Bezeichnung für "gemörsert oder gesiebt"
wurde ursprünglich aus Brot und Wasser, Olivenöl, Knobi und Essig, wahlweise auch mit Mandeln, Pinienkernen und evtl. Walnüssen hergestellt.
Ein "moretum" ohne Käse.
Pepperoni und Tomaten kamen erst nach der Entdeckung Amerikas dazu.


Die ibero-einheimische Bevölkerung kam zunächst mit der phönizischen und griechischen Kultur in Berührung. Diverse Orte an der Küste waren wohl schon immer besiedelt und wurden phönizische oder griechische Handelsstandorte.

Marbella wurde wahrscheinlich 1600 vC gegründet. Und Plinius erzählt in seinen Schriften, dass der Ort schon zu seiner Zeit ein beliebter Ferienort im Schutze der Sierra Blanca gewesen sei.

Genauso ist Málaga eine phönizische Gründung.

Granada: Hier befand sich schon früh eine iberische Höhensiedlung - Iliberis. Der spätantike Name wurde zu Elvíra umgewandelt. Im 4. JHnC fand hier das erste Konzil auf spanischem Boden statt.



Sevilla
Megalith-Kultur im Sevilla-Becken im schon im 6. Jahrtausend vChr
Dolmen aus dem 3. Jahrtausend vChr
Sevilla ist eine semitische Gründung. Hieß im 1. Jahrtausend vChr "Spalis", was aus dem phönizischen Wort für "Sumpfgebiet" stammt.
Ab ca. 500 vChr iberisch-griechische Tartessos-Kultur
Sevilla war noch zu römischer Zeit eine Hafenstadt, da der Guadalquivir (Wadi al Kabir = Tal des Großen Stromes) noch bis zur Stadt schiffbar war. Von dort aus ging es sogar noch mit Flachbooten bis Córdoba.
Später durch die Sedimentfrachten Verlandung des Flusstales
Namensgebungen danach:
römisch - Hispalis
westgotisch - Spali
maurisch - Isbiliya
844 Normannenüberfall
Im Hinterland Sevillas die Sierra Morena, die Sierra Norte und Serra de Aracena. Ein Teil davon, die Cordillera Mariánica, deren nachgewiesener Eigentümer Sextus Marius war. Ihm gehörten auch die Steinbrüche des Pagus marmorarius (Marmorberg) bei Almadén de la Plata.
In der Sierra del Norte der Ort Constantina, eine keltische Gründung. Zwischen Constantina und San Nicolas liegt der Cierro de Hierro (Eisenberg), wo schon in der Antike Silber, Eisenerz, Kohle und Blei gefördert wurde.

San Lucar de Barrameda im Mündungsgebiet des Guadalquivir - Fund eines Tempels der Aphrodite, der meergeborenen Göttin.
El Aljarafe - aus dem maurischen Al Saraf = Gipfel
erste ibersiche Siedlung im Südosten Spaniens, Tartessoskultur
Höhensiedlung El Carambolo, Gegend von Olivares, war der "Garten des Herkules" die Kornkammer von Sevilla

In Alcolea del Rio römische Amphorenherstellung in großem Stil für den gesamten Export der Region.



Cádiz
Seit 2000 vChr iberische, später phönizische, griechische und römische Siedlung.

Almunecar: 800 vC phönizische Gründung, später römisch, Aquädukt.

Guadix/N342 in der Sierra: Kreuzungspunkt vieler uralter Verkehrswege von und nach Andalusien, u. a. der Via Augusta.

Jaén: gilt als das Tor Andalusiens. Schon paläolithisch Besiedlung.
207 vC von Scipio Africanus erobert und Auringis genannt.

Úbeda/N321: römisch Baetis genannt, wohl wegen der Nähe zum Guadalquvir, der damals eben Baetis hiess. Unter den Mauren hiess der Ort "Ubba-dat-al-Arab", woher wohl der heutige Name stammt.


Ronda
"weißes Dorf" , in der Nähe Höhlenmalereien in der Cueva de la Pileta
ibero-keltische Siedlung Aruda seit dem 6. JHvChr, entwickelt sich über römisches "Laurus" zu Ronda

Acinipo: phönizische Gründung, Blüte in der Römerzeit, von Vandalen 429 zerstört.

Noch ein paar Hinweise zu maurischer Wortschöpfung im Spanischen:
Alanís = Al Harriz = blühendes Land
Alájar = Al Ajar = Stein
Alcála = Al Qualat = Festung/Kastell
Alcazaba = Kasbah
Gibraltar = Djebel al Tariq (Berg des Tariq) nach dem Mauren Tariq ibn Ziyad, der als erster maurischer Feldherr ein Stück Spanien eroberte

Die Römer nutzten die alten ibero-keltischen Wege für ihren Handel, die vor ihnen auch schon die Phönizier genutzt hatten. Meistens liefen die Strassen die Flusstäler entlang und die heutigen Hauptstrassen folgen den alten Routen.
Über Ebro, Tagus/Tajo, Guadalquivir und Douro wurde das Binnenland erschlossen. Die Wege nach Norden waren wichtig für den Import englischen Zinns, das übers Meer oder Westfrankreich gehandelt wurde.
Die Strasse von Süd nach Nord durch die Extremadura nennt sich denn auch Zinnstrasse.
Die Via Augusta führte von Gades/Cádiz nach Tarraco/Taragona
Von Tarragona aus führte eine Strasse über Llerda/Llerida nach Tolous/Toledo.
Die Via Domitia/Via Augusta über Katalonien nach Südfrankreich (s. auch Col de Panissaras-Seite)

Lugdunum/Lyon war die Drehscheibe des Handels aus allen Richtungen des Römischen Reiches; hier kreuzten sich fünf Hauptstrassen aus allen Richtungen Galliens und Spaniens, unter anderem:
über den Rhone Richtung Süden nach Arles/Arelate - Marseille/Marsalia nach Spanien
über die Cevennen Richtung Westen nach Saintes bis zur Burdigala/Bordeaux und Atlantikküste
nach Norden und Westen über Chalon-sur-Saone-Paris/Lutetia-nach Gesoriacum/Boulogne am Ärmelkanal
Schon in keltischer Zeit trafen auf diesem Weg in Autun/Augustodurum die wichtigsten Zinnwege aus England und der Bleihandel aus der Bretagne zusammen
nach Norden über Rhone- Saone-Langres/Landweg-Mosel und Rhein bis nach Britannien oder über die Querverbindung nach Osten über das Doubs-Tal zum Rhein
nach Osten über Rhone zum Genfer See - St.Bernhard-Pass- Italien-Rom
Langres - auf dem Plateau zwischen Mosel und Saone war die Drehscheibe des Handels auf dem Stück Landweg zwischen den beiden Flüssen. Hier trafen sich sogar 7 Haupthandelswege aus allen Richtungen.

So erklärt sich auch die Wichtigkeit der verschiedenen Etappenhäfen an den katalonisch-spanisch-französischen Küsten. Die Schifffart war auch damals ein gefährliches Handwerk. Gerade am Mittelmeer behindern die üblichen starken Winde aus verschiedenen Richtungen die Schiffahrt ganz ernorm und die Strömungen, insbesondere um die Kaps herum, machten den Schiffen schwer zu schaffen. Deshalb segelte man auch hauptsächlich am Tage, möglichst in Sichtweite der Küste, und folgte in der Dämmerung den Leuchtfeuern, die von den Häfen und Tempeln auf den Kaps leuchteten.

Alle Seefahrer und Fischer verehrten schon immer die GöttINNEN Venus und Aphrodite besonders, in katholischer Tradition übertragen auf Maria. So standen denn auch wahrscheinlich auf fast allen größeren Klippen mehr oder weniger große Tempel. Einen großen vermutet man bei Port Vendres.

L'Escala = Escala = Leiter, Treppe oder Etappe.
Die Häfen lagen so in etwa eine Tagessegelstrecke auseinander, so dass man bei schlechtem Wetter immer einen Hafen in erreichbarer Nähe hatte. Das war für die Hafenstädte auch ein einträgliches Geschäft, denn es wurden Ankergebühren/ansarium und Handelszoll/portorium auf die Waren erhoben.


Insbesondere ums Cabo de la Cruz/Cap Creus wurden viele Verlade- und Ankerhäfen angelegt, die die Schiffe, die oft auch mehr als ein paar Tage wegen des Wetters vor Anker gehen mussten, mit Proviant und Wasser zu versorgen und natürlich ihre Produkte aus dem Hinterland zu verladen, bzw. die Importwaren auszuladen.

Einige Öl- und Weinproduzenten verluden vor Ort, wie die Funde von Wein- und Ölpressen in den Buchten von Tossa de Mar, Llafranc und anderen bezeugen.

Der Meeresweg von Massila nach Spanien

Die südlichen Hafen- und Handelsstrecke


Arles

Aigues mortes

Sete

Agde

Narbonne

Sales

Perpignan/Ruscino mit Hafen vielleicht CanetPlage ?

Elne (Hafen Coullioure?)

Cerbera/Cerbères

Banyuls

Portbou

Port de la Selva

Cadaques
Llanca

Roses

Emporion/Empuries

Llafranc
Tossa de Mar
Palamós
Blanes
Barcino
Tarragona
Valencia
Alicante
Cartagena
Alméria
Málaga
Marbella
Die Bucht von Gibraltar (Neandertaler und phönizische Funde von 950vC)
Cádiz
Cordoba (der Guadalquivir war damals bis Cordoba schiffbar)

und alle Etappenhäfen und Ankerbuchten dazwischen
Portus Cale/Porto im damaligen Lusitanien
Olisipo/Lissabon
römische Spuren in Portugal-Link


So zogen sich - von Britannien und der Rheingrenze über ganz Gallien und Spanien hinweg die Land-, Fluss- und Seerouten des Imperium romanum, in das Katalonien eingebunden war - bis nach Nordafrika, mit Verbindungen bis in den Orient - sogar bis China, wie die Seidenimporte ins römische Reich beweisen.
 

 die Geschichte Kataloniens / Historia de Catalunya


Allgemeine Historie
Die Flagge Kataloniens soll entstanden sein, als Kaiser Ludwig der Fromme den Grafen Guifré el Pelós (Wilfried der Behaarte) nach einem Kampf gegen die Sarazenen am Krankenlager besuchte, den noch wappenlosen Schild sah, seine Hand in Guifré's Blut tauchte und mit seinen Fingern die 4 Streifen auf den goldenen Schild zeichnete.


Allgemeine Infos zur Frühgeschichte und zur historischen Wirtschaft hauptsächlich aus:
"El Món rural d'Epoca Romana a Catalunya L'Exemple del Nord-Est", Hrsg. Centre d'Investigations Arqueologiques Girona 15. Serie Monogràfica"
Das Werk gab es natürlich wieder nur in Catalá, ich habe aber doch die wichtigen Infos darin gefunden. Und Dank an die Biblioteca von Roses, die mir als Touristin vertrauensvoll die Bücher geliehen hat.

Frühgeschichte
Die Iberische Halbinsel war schon sehr früh besiedelt. Es gibt neolithische Höhlen, die man archäologisch ausgewertet hat.
Reste der ursprünglichen Bevölkerung vermutet man im Baskenland, da deren Sprache nicht zur indogermanischen Sprachfamilie gehört.

Die Indogermanische Einwanderung begann um 5500 v.Chr. aus der Region des Schwarzen Meeres und kam um 5300 v. Chr. in Spanien an. Aus dieser Zeit datiert z.B. die neolithische Siedlung La Draga/Banyoles, später die Megalithgräber, Dolmen und Menhire, die man z. B. bei La Jonquera, Romanyà de la Selva, Pujamol/Porqueres, Toses/Ripoll, Santa Pau/Garrotxa und um Roses herum finden kann.


Bevor die Phönizier und später die Römer Handelsstützpunkte an den iberischen Küsten gründeten, lebten die Iberer großenteils in Höhensiedlungen, römische Bezeichnung "Oppidum/Oppida", deren Reste man in den letzten Jahren  allerorten ausgegraben und zum Teil für Touristen begeh- und ansehbar gemacht hat.  Es gibt bronze- und eisenzeitliche Siedlungen und Nekropolen. Ausgegraben und konserviert wurden bisher Höhensiedlungen in Pontós, Ullastret, Palamós, Palafrugell (San Sebastiá), Montbarrat/Puig Castellet überhalb Lloret de Mar, Cassá de la Selva, Castellot/Bolvir/Cerdanya, Molí d'Espigol bei Tournabous, Tivissa, Puig Alt und Pení/Roses. Nähere Infos zu Ort und Ausgrabung: La Ruta dels Ibers und auf meiner Seite über das Archäologische Museum von Girona

Caldes de Malavella war vermutlich schon ein iberisches Quellheiligtum, später von den Römern zu einem Heilbad ausgebaut und wahrscheinlich Apollo geweiht. Der Ort ist heute noch Lieferant für mehrere regional bekannte Mineralwässer.

Iberische Heiligtümer (die nicht durch christliche Zerstörungswut vernichtet oder überbaut wurden), hat man auf dem Puig Sant Andreu/Ullastret, Mas Castell/Porqueres und auf dem Coll de Susqueda/Sant Benet gefunden. In Ullastret wurde das Heiligtum schon in griech. Zeit mit einem hellenischen Tempel überbaut, wahrscheinlich für Demeter, Persefone oder Hera.
Auf dem Coll de Susqueda befand sich wohl ein Heiligtum für die indigene Gottheit "Seitundus".  Bei der Errichtung neuer Gebäude wurde als Opfer oft auch ein Lamm oder eine Ziege unter den Grundmauern vergraben. Die Feste und Rituale der iberischen Landbevölkerung dürften im Zusammenhang mit jahreszeitlichen Daten und Opferfesten für Ernte, Fruchtbarkeit und Wasserkulten gestanden haben.


Die Griechen gründeten Siedlungen wie Marsilia, Agde, Roses/Rhodes und Emporion/Ampurias, Blanes und andere.

Als die Römer sich 218 v. Chr. für den Punischen Krieg gegen Hannibal einschifften, landeten sie im Hafen des griechischen  Emporion und nutzen es als Stützpunkt für den Kriegszug Richtung Neu-Karthago/Cartagena und nach Afrika. 197 v. Chr. wurden die zwei Provinzen Hispania superior (Andalusien) und inferior (Andorra, Valencia, Murcia) unter prätorischer Herrschaft begründet. Was folgte, war ein Aufstand der einheimischen Bevölkerung, die gegen Mißhandlung und hohe Steuerzahlungen protestierten.

195 v. Chr. landet Marcus Porci Cato in Emporion und "befriedet" das Land in mehreren Schlachten. Die Bevölkerung muss schweren Druck ertragen. Der Landbesitz geht in die Hand des römischen Staates über. Vermutlich beließ man nur den Spitzen der einheimischen Führungsriege ihren Grundbesitz, um auf diese Weise Führer in der Hand zu haben, deren Aufgabe es war, für Ruhe unter der rebellischen Landbevölkerung zu sorgen und so eine politische Stabilisierung, Anpassung und Integration ins römische Reichssystem zu erreichen. So hat es Kaiser Augustus auch in Gallien gemacht. Teile und herrsche - klappt auf höchster Ebene fast immer.


Ab diesem Akt der gnadenlosen Unterdrückung begann der Aufstieg der römischen Kultur im Empordá und die Handelsorte an der Küste wurden durch die Geschäftsverbindungen übers ganze Mittelmeer hinweg reich. Natürlich mussten auch die mittlerweile stationierten römischen Truppen, die sich ihren römischen Lebensstil im Empordá einrichteten, mit allen Dingen des täglichen Lebens versorgt werden. Während dieser Zeit werden die iberischen Höhensiedlungen von ihren Bewohnern verlassen und die Menschen ziehen in die Ebenen, um dort Landwirtschaft und Viehzucht in großem Stil für den Export zu betreiben.

Unter Octavian, um 100 v. Chr., wird das "municipium emporiae" gegründet und die griechische Polis direkt am Strand wird zu Gunsten des Neubaugebietes auf dem Hügel aufgegeben.

45 v. Chr. bediente sich Cäsar der Region als Stütze für seine Gallienkriege, baute eine schnelle Straßenverbindung für seine Truppen, die Via Domitia, und vereinte den römischen mit dem griechischen Stadteil von Emporiae mit und durch römisches Recht in eine Einheit.

In der flavischen Zeit erfolgte eine erneute Einwanderungswelle aus Italien. Nicht nur Römer, sondern auch Etrusker, Samniten, u. a. Volksteile der italischen Halbinsel, die überwiegend Bauern und Viehhirten waren und nicht einmal Latein sprachen, übersiedelten auf die iberische Halbinsel.  "Hispania" ist eine Wortbildung von Livius, der diese Vielvölkermischung so benannte. Nicht nur römische Truppen siedeln jetzt in Emporiae, sondern die Einwanderer aus Italien beginnen damit, nach römischen Vorbild ihre Gutshöfe und Villen übers Empordá verteilt zu errichten.

Unter Augustus Anfang des 1. Jh. n. Chr. findet der Wechsel der einheimischen Sprachen zum Latein als Schrift- und Kultursprache statt. Das Land wird 19 n. Chr. zur römischen Provinz »Hispania Tarraconensis«. Die Anziehungskraft der neuen, modernen Städte ist für die Landbewohner unwiderstehlich, die neuen und weitreichenden Handels-beziehungen versprechen Wohlstand. Die Iberer passen sich der Lage an und übernehmen (wie die Gallier weiter nördlich auch) die römischen Systeme, Baustile, Trachten und Lebensweise.
Die Romanisierung findet ihren Abschluss, als überall im Hinterland der Küste neue Villen und kleine Städte im römischen Stil entstanden sind und das Bürgerrecht unter Vespasian auf alle Einwohner des römischen Reichsgebietes ausgedehnt wird. Die neuerdings freien Bürger im Hinterland besiedelten das nicht bereits zu den römischen Latifundien gehörende Hinterland. Aus diesen freien Gebieten und städtischen Siedlungen entwickelt sich ein Landfeudalismus.

Um die Zeit Cäsars, bzw. Augustus, wurde der römische Kaiserkult eingeführt, der Kaiser also wie ein Gott verehrt. Der Kaiserkult war eine Pflicht und Ehre und sollte letztendlich auch die verschiedenen Religionsvorstellungen im Vielvölkerstaat des Römischen Reiches unter wenigstens einem einheitlichen einem religiös vereinen.
Die Römer kannten keine Religion der "Seele". Gesellschaftlich bestand ein Moralkodex, bzw. eine Etikette, die einzuhalten war. Opfer und Rituale für die vielen verschiedenen Götter aus allen Ecken des römischen Reiches wurden mit Prozessionen oder sehr festgefügten Riten von Bitt- und Dankopfern durchgeführt, sozusagen ein Handel mit den
Göttern, damit sie einem gewogen waren. Die Rituale mussten nach sehr genau festgelegten Formen ablaufen, die nur die Priester bis ins Kleinste kannten. Mit geweihten Amuletten, Talismanen, z. Teil auch in phallischer Form und mit rituell gefüllten Metallkugelanhängern (bullae) versuchte man, sich vor den Unbilden des Lebens, Pech und Krankheit zu schützen.

Wie überall im römischen Reich arbeiteten die Einheimischen bald als Coloni, als Arbeitssklaven, die durch Rückstand in ihrer Abgabe an den Grundherrn praktisch zur Zwangsarbeit gezwungen waren. Die Gutshöfe unterstanden meistens einem Villicus/Verwalter, der den oft abwesenden Herrn/Dominus vertrat, der als Senator meist besseres zu tun hatte, als sich abseits der Politik zu langweilen.
Der Reichtum der Großgrundbesitzer wächst. Um 50 n. Chr. verschwindet die iberische Währung zu Gunsten der römischen. Die Gutshöfe werden immer prächtiger mit Bädern, Gärten, Mosaiken und Skulpturen ausgestattet. Eine Entwicklung, die ca. um 260 n. Chr. mit dem Beginn der Barbareneinfälle - zumindest in Gallien - eine drastische Wende erfuhr.

Die Barbareneinfälle waren aber eher punktuelle Ereignisse an der nordöstlichen Reichsgrenze, die den katalanischen Raum nicht schwerwiegend beeinträchtigte.
Einige Siedlungen wurden während dieser Zeit verlassen, andere reformiert und neu besiedelt. Die Villen wurden im 3. Jahrh. nochmal größer und prächtiger ausgestattet. Auch das 4. Jahrhundert zeugt von Wohlstand, wie der Ausbau der Villa Ametllers in Tossa zeigt. In Roses entstand zu dieser Zeit ein neues Gebäude mit großem Patio, öffentlichen Bädern und eine neue Einsalzungsfabrik für Fischprodukte.

Erst 406 n. Chr. mit der Rheinüberquerung der Germanen-stämme und den großen Invasionszügen begann der Niedergang. Die große Alanen-Invasion von 409 berührte Katalonien eher weniger. Die Alanen mussten kurz danach der Westgotischen Invasion 415 weichen; doch erst 472 wurde vom Ostgotischen Reich aus eine Regierung in Tolosa/Toulouse installiert, die das Land mit einigen Schwierigkeiten übernahm.

Aus dem Namen beider Völker entstand der Name »Katalonien« (Got-Alanien). Als 476 Romulus Augustulus vernichtet wurde und da römische Westreich endete, begann die Herrschaft der germanischen Könige in Gallien, Italien, Hispania und Nordafrika. Gewalt und Räuberei machten sich im Land breit. Später wurde die Region von Ravenna und Narbona aus regiert, dann von Barcelona aus, bis eine stabile Regierung in Toledo aufgebaut wurde.

Gleichzeitig mit diesen politischen Änderungen gab es auch Kämpfe zwischen den christlichen und den arianisch-christlichen Religionsanhängern, der 589 im Konzil von Toledo endete. Später übernahm das Christentum die Szene und durchdrang alle politischen und religiösen Lebensbereiche, da die Familienmitglieder des alten römischen Senatorenadels keine politischen Ämter mehr übernehmen durften und praktisch über den Umweg der Religion als Bischöfe und Päpste wieder an Macht und Einfluss kamen.

Politisch gesehen wurde Kalalonien nach der arabischen Invasion (711) und der Eroberung durch die Franken (um 800) als ein freies Land zwischen den Arabern auf der Iberischen Halbinsel und den Franken im Norden geboren. Karl der Große schuf dort die Spanische Mark des Frankenreichs. Ende des 9. Jh. machten sich die Grafen der Hauptstadt Barcelona unabhängig. Durch Heirat kam die im 12. Jahrhundert mit Katalonien weitgehend identische Grafschaft Barcelona 1137 zu Aragonien.

Im Mittelalter festigte Katalonien seinen Status als eine Nation, die als Brücke zwischen zwei Kulturen, dem Islam und dem Christentum, fungierte. Der katalanische Handel beherrschte den Mittelmeerraum und entwickelte seine eigenen Gesetze und Techniken. Expansionen brachten die Katalanen bis zur französischen Provence im Norden, bis Aragonien im Westen, bis zu den Balearen, Sardinien und Korsika im Osten und bis Valencia im Süden, sowie teilweise weiter bis Sizilien, Napoli und der Türkei.
Dichtung und Philosophie, sowie romanische und gotische Kunst genossen großes Ansehen in Katalonien. Katalonien war die treibende Kraft hinter dem föderalistischen und demokratischen System, und seine mittelalterlichen Institutionen waren die Vorläufer der modernen Demokratien.

Während der Renaissance starb die katalanische Dynastie aus, und ein neues Königshaus, aus Kastilien, bestieg den Thron. Katalonien behielt jedoch seine politische Unabhängigkeit. Es beteiligte sich nicht zusammen mit Kastilien an der Eroberung Amerikas, und so verlor der Mittelmeerraum langsam aber stetig seine Bedeutung. 

Im Jahre 1640 fiel Katalonien dem Krieg zwischen Kastilien und Frankreich zum Opfer und wurde zwischen den beiden Seiten aufgeteilt. Es behielt jedoch seine Verfassung und Gesetze. (Dem französischen Teil Kataloniens - entspricht in etwa dem Roussillon, offiziell Departement Pyrenees-Oriental (siehe die Seiten am Schluss).

Der Niedergang Kataloniens begann zu der Zeit, als Portugal seine Unabhängigkeit erlangte. Der Zentralismus und Kolonialisierungsgeist Kastiliens gegenüber Katalonien nahm mit der Zeit zu, bis sich im Jahre 1714 Kastilien und Frankreich verbündeten und im »Erbfolgekrieg« Katalonien, England und Österreich besiegten. Kastilien annektierte Katalonien und alle seine Territorien nach dem Eroberungsrecht, hob alle katalanischen Rechte auf und verbot die katalanische Sprache.

Aber während Spanien von den Steuereinkünften seiner Kolonien lebte, wurde Katalonien mit seinem Unternehmungsgeist das reichste und am stärksten  industialisierte Gebiet der Iberischen Halbinsel. Innerhalb eines Jahrhunderts gewann Katalonien alle seine ehemals hervorhebenden Merkmale zurück. 

In der Mitte des 19. Jahrh. wurde Katalonien allmählich organisiert und politischer katalanischer Nationalismus begleitete die wachsende wirtschaftliche Entwicklung am Ende des Jahrhunderts. Bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erlebte Katalonien eine neue Zeit kultureller Pracht.
Modernismus und die Avantgardistenbewegung der Maler, Schriftsteller und Architekten brachten Katalonien erneut an die Spitze der fortschrittlichsten europäischen Bewegungen. Dieses Phänomen hatte Parallelen in der politischen Organisation des Landes, die ihre politischen Institutionen wiedererlangte und nach dem Sturz der Monarchie 1932 die Autonomie erhielt.

Während des 1936 beginnenden Spanischen Bürgerkriegs kämpfte Katalonien auf der republikanischen Seite. Mit seiner Eroberung im Januar/Februar 1939 war der Krieg entschieden und Katalonien verlor seine Autonomie wieder. Seine Sprache wurde erneut verboten, seine Kultur verfolgt und ein Prozeß der brutalen Repression begann, der sogar zur Exekution des damaligen katalanischen Präsidenten führte.
Ab 1969 kam es zur Bildung politischer Organisationen gegen die Zentralregierung Francos. Nach Protestdemonstrationen 1976 gewährte die spanische Regierung der Region Katalonien 1977 beschränkte Autonomie mit der Einsetzung einer provisorischen »Generalitat« (Regierung), der schrittweise die Verwaltung der vier Provinzen Barcelona, Tarragona, Lleida und Girona übertragen wurde. Im Frühjahr 1980 wurde nach den Wahlen zum Regionalparlament auf Grund des spanischen Autonomiegesetzes für Katalonien von 1979 eine reguläre Regierung gebildet.

Die historische Wirtschaft

Die Iberer lebten aller Wahrscheinlichkeit von einer Mischung aus Landwirtschaft, Viehzucht, Jagd und Fischfang in den Ebenen, an den Flüssen und in Meeresnähe. Viele der später römisch überbauten Orte haben wahrscheinlich eine iberische Siedlungsvergangenheit,. Denn wichtig für die Landwirtschaft war schon immer eine gesicherte Wasserversorgung und für den Handel die strategische Anbindung an die Verkehrs- und Handelswege über Land oder die Flüsse und die Verbindung zum Mittelmeer.  Übers  Alt und Baix Empordá verstreut, findet man viele Orte, deren Namen mit "Vila" beginnen, wie z. B. Vilamacolum, Vilasacra oder Vilamaniscle und viele andere. Das sind Namen der römischen Villengründungen.

Die Basis für die römische Gutshofwirtschaft waren Getreide, Oliven und Wein für den Export. Mit frischen und eingelegten Oliven, Trauben und Rosinen, vor allem aber mit einem guten Olivenöl und einem guten Wein war über den Export nach Rom und Gallien viel Geld zu verdienen. Demzufolge fand man auch an mehreren Stellen in Küstennähe Oliven- und Weinpressen der Großproduzenten.
Die Produktpalette der vielen kleineren und größeren Gutshöfe wird allerdings weit größer gewesen sein: Honig, Walnüsse, Obst, Beeren, Bohnen, Rüben, Möhren, Linsen, Zwiebeln, Knoblauch, Zichorien, u. a. m. Man kann sich vorstellen, dass z. B. Walnüsse - wie heute auch noch - in Honig eingelegt, verkauft wurden. Grüne Oliven, die unbearbeitet nicht essbar sind, wurden mit Salz, Kräutern, Wein oder Honig eingelegt und als "Druppa" verkauft. Zu Paste oder Sosse verarbeitet kam die Olive als "Sirapa" in den Handel.
Schlacht- und Nutztiere waren
Pferde und Maultiere, Rind und Schwein, Lämmer, Schafe, Ziegen und deren Produkte wie Fleisch und Leder, Wolle und Käse. Hunde und Katzen waren nützliche Mitbewohner. Enten, Hühner und das Kaninchen, das im 1. Jh. v. Chr. über Marseille eingeführt worden war, stand auf dem Speiseplan.

Olivenöl war das Allroundprodukt der Antike für alle fettigen Fälle: die beste Qualität entstammte der ersten Pressung - auch heute noch das olei flos oder extra vierge und besonders teuer.  Olivenöl von grünen Oliven - olei acerbum und olei viride von reifen Oliven.
Die zweite Pressung wurde als olei sequens bezeichnet.
Außerdem gab es noch das Olis comuns, hergestellt aus aufgeplatzten oder überreifen Oliven; während der Pressung wird warmes Wasser verwendet; dieses Öl wird wohl das allgemein genutzte Speiseöl der ärmeren Bevölkerung gewesen sein.
Das Olis de recuperacio war eigentlich der bei der Pressung daneben gegangene und "aufgewischte" Ölrest, der aber nicht zum Verzehr geeignet war. Dieses Öl wurde als Schmiermittel und Schutzöl für alle Metallgegenstände verwendet. Wahrscheinlich hat man auch nicht überall das teuerste Öl für die vielen kleinen Öllämpchen verwendet.

Im September/Oktober fand die Olivenernte für grünes Öl statt. Die Oliven wurden damals wie heute vom Baum geschlagen und fallen auf eine weiche Unterlage, damit sie nicht platzen. Die Oliven werden sortiert und in Körben gesammelt. Die Oliven wurden vor der Pressung vermutlich in, mit opus signium (wasserdichter römischer Putz) ausgekleideten Bodenzisternen gelagert. Der Pressprozess erfolgte so, wie er auch heute noch stattfindet.
Um sich eine Vorstellung zu machen, wie viel Öl auf einem Gutshof gewonnen wurde, habe ich folgende Berechnung zur Villa Vilauba gefunden:
Fundus (Anbaugelände) ca. 70 jugeras groß, weil auf einem Gutshof meist auch anderes angebaut wurde, berechnet man so:

ca. 100 Bäume pro Hektar
700-1000 Kg Oliven/Hektar = 100-150L Olivenöl
Jahresschätzung ca. 5000 Liter.

Es gab verschieden große Ölmühlen, zylindrische für kleine Mengen oder die Mola olearia, die meistgenutzte, mit der man auch vermied, die Kerne zu quetschen, was den Geschmack verdorben hätte.

Als Lager- und Transportmittel für die Produkte benutzte man Keramik, die auf oder nahe der Gutshöfe produziert wurde - riesige, fast mannshohe, dickbauchige Dolien, meistens bis zum Hals im Boden eingegraben für die Lagerung und Amphoren in verschiedenen Größen und Ausführungen für den Transport. Für den Transport wurden sicherlich auch Körbe, Spandosen, Säcke, usw. genutzt, die sich aber so gut wie nie erhalten haben.
Entsprechend gab es auch alle möglichen Handwerksbetriebe, die die Dinge des täglichen Bedarfes herstellten. Man muss sich die römische Epoche gar nicht so primitiv vorstellen. Die Lebensumstände waren nicht anders als die bis zur Industrialisierung zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
Selbst die Handwerkszeuge, die man sich in Museen von der Bronzezeit bis ins 19. Jahrhundert ansehen kann, sind praktisch genau die Gleichen, nur der Werkstoff hat sich von Bronze zu Eisen oder Stahl geändert.

Die Produkte wurden über die iberischen, später von den Römern auch militärisch ausgebauten Wege und über die Flüsse transportiert. Vor allem die Flüsse und Bäche, die in den Buchten der Küsten mündeten, wurden gerne genutzt. Demzufolge hat man in fast allen Buchten und heute noch besiedelten Küstenstädtchen Reste römischer Lager, Öl- und Weinpressen oder auch Hafenbefestigungen gefunden. Die Küstenstädte dienten als Etappenhäfen und Versorgungs-stationen für den Schiffsverkehr zwischen Afrika, Gallien und Rom. Bis hinauf nach Köln hat man Amphoren gefunden, die aus dem Süden Hispanias geliefert worden waren.

Und nicht nur Wein und Öl wurde in alle Welt transportiert. In vielen Küstenstädten verarbeitete man alle möglichen Meeresfrüchte. Fischerei, Muschelsammeln und Austernzucht hatten eine lange Tradition. Auch Purpurschnecken wurden gesammelt und gehandelt, die den Farbstoff für die dem Kaiserhaus vorbehaltene Farbe lieferte. Muscheln und Austern wurden in Essig eingelegt oder konnten in der kälteren Jahreszeit in mit Meerwasser gefüllten Behältern bis zu 10 Tage weit lebend transportiert werden; mit Eiltransporten, die sich die Reichen leisten konnten, kamen Austern vom Atlantik, von der Nordsee und vom Mittelmeer bis nach Trier und Köln.

Sardinen wurden kreisförmig in Spezialamphoren gestapelt und eingesalzen. In großen Becken in Strandnähe wurde Fisch fermentiert und zu Garum, einer Art Fischsossen"maggi" verarbeitet. Im ganzen römischen Reich waren diese Sossen beliebt und man gab viel Geld aus, um die zu bekommen, die die "richtige" persönliche Geschmacksrichtung hatte. Weiter stellte man hier eine Art Fischkonserve aus Thunfisch her (Salsamenta). In Emporion kann man heute noch die Reste der Garum-Becken besichtigen und in Roses hat man die Reste eines Austern-Dolien-Lagers gefunden.

Natürlich ging der Handel auch anders herum. Aus Gallien wurde besonders feine Keramik nach Süden geliefert, die beliebten Gallischen Webstoffe wurden nach Süden verkauft. Man kann sich die Mittelmeerküste als betriebsame und viel besegelte Handelsroute vorstellen, die sozusagen eine "globalisierte" Wirtschaft um das "Mare nostrum" herum ermöglichte. Die Küsten bedienten die Handelsschiffer mit Leuchttürmen auf den Kaps und Tempel und Weihestätten für Fischer und Seeleute.
Bei Port Vendres und/oder Cerbères gab es wohl einen Venustempel und man kann sich vorstellen, dass so einige Felsvorsprünge neben den Häfen mit Weihestätten, Opferaltären und Tempel bestückt waren, an und in denen man für gute Fahrt, erfolgreiche Geschäfte und eine gesunde Rückkehr Hilfe bei den Göttern, bzw. bei den GöttINNEN erbat. Denn  vor allem die Fischer hatten es mehr mit den Göttinen und haben die alte Tradition in christlicher Zeit auf Maria übertragen, deren Feiertage immer noch die Hochfeiertage der Fischer sind, insbesondere der 15. ugust/Maria Himmelfahrt, wo selbst in Frankreich kein einziger Laden geöffnet ist.

Westliches Mittelmeer mit Handelsstützpunkten

Östliches Mittelmeer mit Handelsstützpunkten


Hauptverkehrswege durch die Alberesberge - schon zu uralter Zeit und von den Römern ausgebaut




Die römische Stadt

Ist das Zentrum von Verwaltung, Handel, Religion und sozial-kulturellem Leben. Sie wurde in der Regel nach militärischen und ökonomischen Gesichtspunkten gegründet und  überwachte strategische Straßen und Handelswege. In den Städten residierte die Verwaltung, die die Steuern und Zölle einzog, Rechtssprechung durchführte und Religion und Kultausübung ermöglichte. Es gab Märkte, meist auf dem Forum, dem Kern der Stadt, öffentliche Thermen, Amphitheater, Circus. Nachgewiesene Städte sind Gerunda/Girona, Aquae Calidae/Caldes de Malavella, ein Heilbad, Blandae/Blanes und Iulia Lybica/Llívia, weiter südlich Tarraco/Tarragona, u. a..

Beginn des Endes der Spätantike war die Einnahme des Römischen Westreiches durch die Westgoten im 5. Jahrhundert. Die ökonomischen, administrativen und sozialen Strukturen des Imperiums wurden durch die neuen westgotischen Könige übernommen und gleichzeitig christianisiert. Der Christianisierungsprozess endete 717 nC mit der Eroberungswelle der Sarazenen und deren Eroberungen in Frankreich 785.


711-759 Chaoszeit während der arabischen Eroberungen

759 wird die Grafschaft Comté de Roussillon gegründet in Ausdehnung der Diözese von Elne = Civitas Ruscinonsis plus drei Pagi/Gaue des Roussillons, Conflent und Vallespir

785 Rückeroberung Gironas

793 arabische Gegenoffensive im Empordá

801 die Region Barcelona wird zurück erobert und der Grafschaft noch die Regionen der Cerdanya, Empuries und Peralada hinzugefügt.

13. Jahrh. Wegen des Streites zwischen Catalogne und dem Königreich von Mallorca wird u. a. Espolla als Castrum befestigt.








archäologische Historie
Die Infos dieser Spalte stammen alle aus dem archäologischen Museum Girona, sowohl die Karten (die ich noch etwas bearbeitet habe), als auch die Infos, die ich den Kartentexten entnommen habe. Auf meiner Seite GironaMuseum findet sich auch der Link zum Museum. Die Homepage leitet auf viele Infos zu archäologischen Fundorten weiter.


Vor rund 1,5 Million Jahre begann die Ankunft der ersten menschlichen Gruppen aus Afrika und Asien (nach derzeitigen Forschungsstand), die nachfolgend die Region besiedelten, wie Homo antecessor oder Homo heidelbergensis. Der Homo erectus ist seit 1,5 Mio Jahren in Katalonien nachgewiesen.

Fundorte:
Cau de los Guilles/Roses

Villajuiga/Pau

Sant Climent de Sescebeses

Tautavel/Corbieres/Frankreich



700.000-120.000 v. Christus

700000-120000 vC Pal. Inferior/Altpaläolithikum
Die Steinwerkzeuge aus dieser Zeit tragen nur einseitige Abschläge, andererseits werden Werkzeuge mit Klingen-abschlägen in großer Zahl gefunden. Mehrere Eiszeiten gingen während des Zeitraumes über Europa hinweg. Die Fauna der unterschiedlichen Klimaphasen beinhaltet Pferde, Elche, Ziegen, Rentier, Bison, Gämsen, Rhinozeros, Elefanten, Bären, Panther und Löwen.

Dies ist die längste Periode der menschlichen Geschichte in Katalonien, in der sie um 300.000 vC lernten, das Feuer zu benutzen und als nomadische Jäger und Sammler lebten.


Fundstätten:

Cau del Duc de Toroella de Montgrí (Baix Empordá)

Der Fundort ist eine offene Höhle im Kalkmassiv des Montgrí. Die Lage auf diesem immer noch schwer zu begehenden Gebirgszuges bot den Neandertalern einen besonderen Zufluchtsort mit Überblick über die Ter-Ebene.

In der Höhle hat man die Reste eines 300.000 Jahre alten Camps des Homo Heidelbergensis gefunden. Ihr Ernährungsgrundlage waren Pflanzenfrüchte und das Fleisch von Pferden, die sie in den Ebenen jagten. Auch Hase, Ziege und Gämse.

Sie stellten große Steinwerkzeuge aus örtlich vorhandenem Material von den Ufern des Ter her, die sie zum Häuten der Tiere, zum Zerschlagen von Knochen und zum Beschnitzen von Holz verwendeten. Feuer war bekannt, hielt nachts die wilden Tiere fern, spendete Licht und wurde zum Kochen benutzt.


120.000-32.000 v. Chr.

120000-32000 vC Mittelpaläolithikum/Ende der Neandertaler

Diese Periode begann ca. um 120000 vC und endete um 32000 vC mit dem Verschwinden des Neandertalers, die in Höhlen und Freiluftcamps als Jäger-Sammler lebten. Die Statur des Neandertalers war gut an die Anforderungen des kalten Klimas und an die nomadische Lebensweise angepasst. Die Steinindustrie des Mittelpaläolithikums zeichnet sich durch eine gleichartige Herstellung von Steinwerkzeugen und Abschlagtechniken zur Gewinnung von Feuersteinklingen aus, die als Mousterien-Kultur fast 100000 Jahre bestand. Die Konformität geriet ins Wanken, als in der Endperiode Neanderthaler und moderner Mensch nebeneinander existierten.

Fundstätten:
Neandertaler in Can Rubau und Els Eremitons

Can Rubau befindet sich in Kalkhügeln auf dem rechten Ufer des Rio Ter in Pont Major, nahe der Ebene von Girona und nahe dem Durchgang nach St. Juliá de Ramis. Mittelpaläolithische Funde zahlreicher Knochenreste von Elch, Rothirsch, dem paläolithischen Bison, Pferden, Rentier, Hasen, Vögeln, Schildkröte und verschiedenen Fleischfressern, sowie Steinwerk-zeuge, die aus den Flussquarziten des Ters hergestellt wurden, beweisen die Anwesenheit des Neandertalers in Can Rubau. Die Höhle von Els Ermtons im felsigen Gebiet der Hoch-Garrotxa wurde vor 30.000 Jahren immer wieder aufgesucht. Von hier aus organisierten sie ihre Jagdzüge auf die Tiere, die zum Trinken an den Llierca-Fluss kamen. Wenn die Menschen die Höhle längere Zeit nicht nutzen, wurde sie von Bären für den Winterschlaf genutzt. Die gefundenen Steinwerkzeuge waren hier ebenfalls aus Flussquarziten hergestellt. Sie waren allerdings alle von kleinerer Größe.



40000-9000 vC
Das Hochpaläolithium ist geprägt von der Ausbreitung und Entwicklung der Kultur des modernen Menschen, die vor ca. 40.000 vC auf dem europäischen Kontinent begann, und endete mit dem Ende der letzten Eiszeit.

Diese Periode zeigt uns die ersten Verzierungen, Knochenwerkzeuge und Kunstwerke in der Region. Feuersteinklingen wurden in Massen produziert, sogar Feuerstein nach Katalonien importiert. Die unterschiedlichen Phasen des Zeitraumes (Aurignacien, Gravettien, Solutreen, Magdalenien) laufen ähnlich ab wie in anderen Bereichen von Spanien und Frankreich. Einige Fleischfresser starben aus (z.B. der Säbelzahntiger) und die Jagd konzentrierte sich auf Pferde und Rentier.

Fundstätten:
die Caves de Serinyà, Caves Reclau, Broa Gran d’en Carreras, u.a.

15000-10000 vC Paleolithikum superior. Magdalenische Steinindustrie
Cau de les Guilles



9000-6000 v.Chr.

9000-6000 vC Spätpaläolithikum/Mesolithium

Die nacheiszeitliche Klimaänderung mündet in ein Klima, das dem heutigen ähnelt. Die bislang sehr einheitliche Jäger-Sammler-Lebensweise des Spätpaläolithikums wurde gebrochen und es fand sogar ein Rückschritt bei der Qualitiät der Steinwerkzeuge, Knochenarbeiten und Verzierungen statt. Während dieser Zeit starben große Pflanzenfresser aus oder wanderten ab (Bison, Pferde) und die Verbreitung von Tieren wird ähnlich der heutigen. Unter den Fundstätten aus dieser Zeit sind Sota Palou/Campdevánol und Bauma del Serrat del Pont/Tortellá zu nennen.



6000-4700 vC Neolithikum antic

Während des Frühneolithikums wandern Menschen über Donau-Mitteleuropa-Frankreich von Norden her in Katalonien ein, die Land- und Viehwirtschaft mitbringen und wie eine Bombe bei den Jägern und Sammlern der indigenen Bevölkerung einschlugen. Die Neuankömmlinge brachten eine komplett ausgeprägte Kultur von Getreideanbau, Viehwirtschaft (Ochsen, Ziegen, Schafe, Schweine) mit.

Gleichzeitig bewegte sich eine Aus-/Einwanderungswelle aus dem Osten über Griechenland-Balkan-Italien-Korsika-Sardinien nach Spanien. Das auffälligst Merkmal dieser Wanderungswelle ist die handmodellierte Keramik, die mit Eindrücken von Muschelschalen dekoriert ist, nach der hauptsächlich verwendeten Muschel (Cardinum edule) auch Cardialkeramik genannt. Hauptsächliche Fundorte sind La Draga/Banyoles, Leucate, Elne

Die gegenseitige Beeinflussung von Einwanderern und Urbevölkerung, zeigt sich später in Keramik mit wenig Muscheldekor, dafür aber mit reichlichen Einschnittmustern und Reliefs verziert.



4700-3500 vC Neolithikum ple

Vollständige Neolithisierung, Entwicklung verschiedener Gruppen, die langsam das Territorium einnahmen und ihre Ökonomie entwickelten.

Es gab höchst unterschiedliche Bestattungspraktiken von den ersten megalithischen Tomben bis zu Körperbestattungen.

Sie besaßen importierte Materialien wie honigfarbenen Feuerstein und Obsidian (von den Äölischen/Liparischen Inseln).  Die Keramik ist eher niedrig und glänzt durch die Abwesenheit von Dekoration.

Die Frühzeit der Phase findet sich in den Höhlen von Les Ermitons/Aufenthaltsort, Cave 120 in der Garrotxa/Lager,
El Pasteral de la Selva/Grabstätte.
Jüngere Funde in El Puig de la Roca/Girona, Sant Juliá de Ramis, bei Palau-Saverdera und in den Gängen von Megalithgräbern.



3500-2200 vC SpätNeolithium und Kupferzeit

Wechsel der Kulturen ins Metallzeitalter, charakterisiert durch die ersten Metallfunde und die Abwesenheit von campaniformer Keramik, die man an den reichen Verzierungen mit parellelen Bändern und geometrischen Mustern erkennt. Man findet allerdings Knochenperlen mit V-förmiger Lochung und wunderbaren Feuersteinpfeilspitzen. Die ersten Objekte aus Kupfer, Silber und Gold tauchen auf und gegen 2200 die ersten Metalllegierungen aus Kupfer und Zinn, die das Bronzezeitalter einläuten.

Ausbreitung der Glockenbecherkultur und Anwachsen der Bevölkerung, was man über die vermehrte Anzahl megalithischer Gemeinschaftsgräber ausmachen kann.

Die Hauptstraßen und Handelsrouten laufen über die Pässe bei le Perthus und de la Massane nach Banyuls.

Die ältesten Dolmen und Menhire stehen bei Espolla/Dolmen de Barrac mit Gravuren

S. Climent de Sescebeses/Menhir de la Murtra

Els Villars/mit Löchern

Vilartoli

Capmany

 

3300-1800 vC Megalithbauten in der Serra de Rosas

Megalithgräber und Menhire

Die Megalithkultur hat ihre Ursprünge wohl an der Atlantikküste Europas. Sie erreichte Katalonien während des Hochneolithikums und dauerte bis zur Bronzezeit.

Die meisten Grabstätten, die aus Großsteinen errichtet wurden, Dolmen genannt, wurden für normale, mehrfache Bestattungen genutzt. Ein anderer Typ des Megalithgrabes, der Menhir ist ein großer, langer Steinblock, der senkrecht errichtet wurde. Man findet sie sowohl an einsamen Stellen, in der Nähe von Siedlungen oder bei Dolmen.


Es gibt zwei Hauptgruppen in Katalonien:

Montbolo/Vallespir und Grotte Poada/Banyuls, Le Boulou und Argelès. Die Orte liegen damals wie heute an den Kreuzungspunkten der Straßen.

Die katalonischen Dolmen haben eine kreisförmige oder ovale Grabkammer, errichtet aus Erde und Steinen (Tumulus), die seitwärts oder mittig durch einen Gang betreten werden konnte. Bei kleinen Tumuli konnte man die Deckplatte verschieben, um die eigentliche Grabkammer betreten zu können.

Die große Anzahl der Dolmen konzentriert sich in den Alberesbergen, den Bergen oberhalb Rosas, auf dem Cap Creus und im Gavarres Massif (Baix Empordá).

Die Bauten und Werkzeuge wurden auch aus Importsteinen gefertigt:

Grauer Silex aus Bergerac

Blonder Silex aus der Provence

Obsidian von den Liparischen Inseln vor der Nordküste Siziliens und Sardinien

Variszite (grüne) Schmucksteine aus Minen bei BarcelonaCan Tintorer/ seit 3. JT vChr

Es gab also auch schon der Frühzeit ausgeprägte Handels-beziehungen für besonders gefragte Produkte.



2200-1200 vC
Die Bronzezeit wird charaktisiert durch die Verwendung der Bronze und Legierungen aus Kupfer und Zinn. Noch immer werden Naturhöhlen als Wohnort verwendet, als Schutz für Nutzvieh, als Begräbnisort und als handwerkliche Produktionsstätte. Die fruchtbaren Ebenen wurden für Landwirtschaft und Viehzucht genutzt, die Toten entweder in Gemeinschaftsgräbern, Höhlen oder in alten Dolmen bestattet. Noch immer nutzte man Steinäxte, die aber nach und nach durch bronzene ersetzt wurden. Die Kontakte über die Pyrenäen hinweg nach Frankreich und Italien zeigen sich in einer Menge unterschiedlicher Keramikstile und die Einführung neuer Ideen. Die Hauptfunde aus dieser Zeit konzentrieren sich bislang auf die Ebenen von Vallès und Segrià.




1200-700 vC
Spätbronzezeit geprägt durch Erweiterung und Verbreitung von Objekten und Handelsverbindungen von jenseits der Pyrenäen. Indoeuropäische Völker aus Illyrien, Ligurien, evtl. auch Kelten und Griechen wandern ein und bringen die Eisenmetallurgie mit.

 

Nekropolis auf dem Puig Alt/Rosas, die Einäscherung als Beerdigungsritual und Urnenbestattungen kommen auf. Höhlen werden immer seltener aufgesucht, kleine Dörfer wachsen auf Hügeln, auf Fluss- und Seeufern. Landwirtschaft und Viehzucht werden intensiviert, die Jagd eingeschränkt. Viehherden werden auf Saisonweiden getrieben. Die Bronzeobjekte zeigen große Variationsbreiten und werden im täglichen Leben überall benutzt, wie Äxte, Dolche und Rasiermesser. In der Keramik kommen neue Formen und Ornamente auf.

Fundorte sind z.B. Fonorella/Toroella de M., Sant Martí d’E., und die Grabstätten von Can Bech/Agullana und Pi de la Lliura/Vidreres, de la Prade/San Genís de Fontanes und de la Pave/Argelès
Ab 900 vC sind die Phönizier im Mittelmeerraum unterwegs auf der Suche nach Rohstoffen, in Konkurrenz mit Etruskern und Griechen, die sich ebenfalls im Mittelmeerraum ausbreiten.

Angeblich soll Roses noch vor den ersten Olympischen Spielen - also vor 776 vChr, gegründet worden sein. Ab dem 8. JH entstehen phönizische  Kolonien an den südlichen iberischen Küsten. Gründung von Eivissa ca. 750 vC , Tartessoskultur/Andalusien/Metalle



776 vC erste olympische Spiele

753 vC Gründung Roms

 

Ab 700-575 vC
Phase der griech. Kolonisation/Eisenzeit

Die Entdeckung des Eisens und seine Bearbeitung war eine wichtige Entdeckung der Frühgeschichte. Obwohl es sehr viel aufwändiger in der Gewinnung und Bearbeitung war als Bronze, entwickelte es sich zu einem viel gehandelten und verwendeten Metall.

In Katalonien datieren die Eisenobjektfunde in die Zeit von 700-650 vC. Sie wurden in Brandgrabstätten gefunden (Nadeln, Angelhaken) In späteren Perioden finden sich auch Offensivwaffen aus Eisen, während die Defensivwaffen weiterhin aus Bronze waren (Fundorte Peralada, Camallera, Emporion). Die ersten eisernen Werkzeuge waren Pflugschar und Axtklinge, die man in der Nähe der Siedlungen von Illa d’en Reixac/UIllastret und Mas Castellar de Pontós gefunden hat. Von der Illa d’en Reixac stammen auch die ältesten Nachweise von Eisenbearbeitung vom Ende des 6. Jh vC.

 

600 vC Gründung von Massàlia (griech.)

Kurz nach 600 vC Gründung von Emporion durch Ableger von Marseille

Weitere Gründungen bei Agullana und Anglès im Hinterland oder San Martí d’Empuries an der Küste. Die Küstenstädte bilden die Front des Handels von Rohstoffen und Gütern aus dem und ins iberische Hinterland. Zum Ende des 7. Jh landen Griechen und Etrusker im Nordosten

 



575/550-70 vC Iberische Epoche, getragen von der iberischen Kultur.
Es gibt drei charakteristische Gemeinschaften:

Das Oppidum/Höhensiedlung, befestigt, ummauert, Steinhäuser, befestigte Straßen, Zisternen, Getreidespeicher, Eisen-bearbeitung. Wahrscheinlich schon archaische Staatsstrukturen.
(Diese Art der Siedlung und Kultur ist ab 550-50 vChr in praktisch ganz Mittelreuropa der Standard).
Basis ist Landwirtschaft, Viehzucht und Handel. Ullastret ist solch ein Oppidum, sowie Mas Castellar de Pontós, Castell de la Fosca de Palamós, Sant Juliá de Ramis. Emporion ist während dieser Epoche der Haupthandelshafen für die gesamte Region
.

509 vC Sturz der Monarchie in Rom und Bildung der Republik

Ab 5. JH vC griech. Reste in der Ciutadella de Rosas beim Turm der Santa Maria, attische Keramikfragmente mit schwarzen Figuren

4. Jh vC erste Wohngebäude in der Ciutadella und Prägung von ersten eigenen Münzen. Die iberische Bevölkerung tritt jetzt mit einer Schrift in die Geschichte ein. Sie verwenden griechische Buchstaben, die die iberische Sprache transportiert. Die iberische Sprache ist aber nicht überliefert und der Text damit nicht übersetzbar.

      

Die Bevölkerung wird in lateinischen Schriften in einem Kriegsbericht zwischen Ibereren und Kelten erwähnt. Die Völker sollen zu Keltiberern verschmolzen sein.


431 vC Beginn des peloponn. Krieges zwischen Athen und Sparta

415 vC athenische Expedition nach Sizilien

305 vC Demetrius Poliorcetes scheitert an der Belagerung von Rhodos


3. JH vC Konstruktion des hellenistischen Stadtgebietes von Rosas mit einem Handwerker- und Handelsviertel. Herstellung von Keramik mit schwarzem Lack, die zwischen den Siedlungen am östlichen Mittelmeer gehandelt wurde.

280 vC der Koloss von Rhodos wird gebaut

264-240 vC 1. Punischer Krieg zwischen Rom und Karthago

240 vC Ausgabe von Drachmen in Rosas

226 vC Vertrag vom Ebro, in dem Rom und seine alliierten Griechen und Karthago ihre Anspruchsbereiche auf der iberischen Halbinsel definieren

221 vC Tod von Àsdrubal, dem Vater von Hannibal


210 v.Chr. - 472 n Chr. - römische Phase

218 vC Beginn des 2. Punischen Krieges (Grund ist die Einnahme des römisch verbündeten Sergunt durch Hannibal). Beginn der römischen Epoche im Empordá.

218 gehen die Römer mit ihrer Kriegsflotte im Hafen von Emporion an Land und beginnen von dort aus die Rückeroberung der iberischen Halbinsel. Mit der Landung der Römer beginnt die Einordnung in die politische und kulturelle Ordnung des römischen Imperiums. Man findet jetzt kleine Städte, in denen die örtlichen iberokeltischen Fürsten die römisch orientierte Macht ausüben (Girona, Caldes de Malavella, Blanes, Llìvia und Emporion, das den Status einer römischen Kolonie hat.

Die Landwirtschaft wird geprägt von römischen Gutshöfen, den villae rusticae. Viehzucht, Getreideanbau- und Lagerung, örtlich angefertigte Amphoren gefüllt mit Wein, Öl und Garum werden z.B. auch bei Llafranc oder bei Tossa und San Antoni de Calonge eingeschifft.
Es findet eine Handelsglobalisierung bis zum anderen Ende des Imperiums statt. Man findet jetzt Luxuskeramiken, zum Teil importiert oder als Kopie vor Ort hergestellt, Glasgeschirr, chirurgische Instrumente und viele wertvolle persönliche Gebrauchsartikel. Die römisch-griechische Götterwelt überlagert und vermischt sich mit den iberischen Ritualen.


205 vC Einnahme von Cadir/Cádiz durch die Römer und Vertreibung der karthargischen Truppen aus Hispania

202 v.C Ende des 2. Punischen Krieges

195 vC Marcus Porcius Cató geht an Land und schlägt die indigene, katalanische Revolte nieder, die in Rosas begann. Die Landvergabe an ein paar Obermacker und Einführung einer hohen Steuerlast führte zum gewaltsamen Protest.


Um 150 vC  wird Rosas von Emporion abhängig

71 vC errichtet Kaiser Pompeius ein Triumphmonument direkt an der Via Domitia auf dem Pass des Col de Panissars.




7. Jh Bau des Westgotischen Kastells auf dem Puig Rom/Rosas
Die heutige Wirtschaft

Katalonien ist eines der am frühesten industrialisierten Länder Europas. Es war die einzige Gegend auf der Iberischen Halbinsel bzw. im westlichen Mittelmeerraum, die bereits im 19. Jahrhundert ihre industrielle Revolution herbeiführte. Seitdem wurde eine beachtliche Industrie in Katalonien aufgebaut. Zuerst im Bereich Textilien, später auch in anderen Bereichen wie Motoren (sowohl Seat als auch Nissan haben dort ihre Hauptfabriken), Nahrungsmittel, Chemie, Elektronik und ein wichtiger Industriezweig auf der Basis von Benzin-Nebenprodukten als Auswirkung der Nähe zu den Raffinerien in Tarragona.
Neben dieser Industriebasis hat sich ein weit aufgesplitterter Dritt-Sektor entwickelt. Eines der Hauptcharakteristika der Lokalisierung in Katalonien ist die dort existierende Quantität und Qualität von Dienstleistungen für Unternehmen.

Der Tourismus, mit mehr als 15 Millionen Besuchern jährlich, ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor. Katalonien ist das größte Touristenzentrum im Mittelmeerraum, basierend auf dem Küstentourismus mit einem immer weiter wachsenden Angebot an Attraktionen, aber auch auf dem Binnentourismus mit seinen künstlerischen, kulturellen und gastronomischen Interessen. Auf der anderen Seite gibt es in den verwilderten Gebieten der Katalonischen Pyrenäen und den unbewohnten Gebirgsketten im Süden exzellente Bedingungen für Naturliebhaber und Abenteuersportler. 

Die katalanische Landwirtschaft ist ein vergleichsweise unbedeutender Sektor in Relation zu Industrie und Dienstleistungen, konkurriert jedoch in einer Reihe von Subsektoren weltweit. Dies sind z. B. Produkte wie Wein, frische Früchte, Schweinefleisch und Fleisch-Nebenprodukte.

Katalonien ist ein wichtiges Industrieland und eine der Gegenden Spaniens, deren pro-Kopf Einkommen dem EU-Durchschnitt entspricht und damit 24% über dem Durchschnitt Spaniens liegt. 15,9% der arbeitenden Bevölkerung Spaniens leben in Katalonien und erzeugen ca. 20% von Spaniens Bruttosozialprodukt.

Spanische gesetzliche Feiertage
1. Jan. 2007 Neujahr
6. Jan.* Dreikönigsfest
19. März* St. Josefs-Tag
5. April* Gründonnerstag
6. April Karfreitag
1. Mai Tag der Arbeit
15. Aug. Mariä Himmelfahrt
12. Okt. Nationalfeiertag
1. Nov. Allerheiligen.
6. Dez. Tag der Verfassung
8. Dez. Mariä Empfängnis
25. Dez. Weihnachten
zusätzliche Feiertage in Katalonien:
der 26.12. und Ostermontag

ausserdem:

Catalunya feiert Sant Jordi am 23. April

Sant Jordi (der heilige Georg) ist der Schutzpatron Kataloniens. Der tapfere Drachentöter Jordi befreite die Prinzessin aus den Klauen eines blutrünstigen Untiers. Etwa um XV wurde Sant Jordi von der Regierung zu einem öffentlichen Feiertag erklärt und 200 Jahre später, von kirchlicher Seite bestätigt. Das Kreuz des Sant Jordi befindet sich gleich zweimal in der Flagge Barcelonas, was die Bedeutung des Heiligen für das Land zeigt. Später wurde es dann Tradition, der Geliebten eine Rose zu schenken. Mit der Zeit begannen die Katalanen, an Sant Jordi zusätzlich Bücher zu schenken. Zuerst war es die Dame, die dem Herrn im Gegenzug zum Erhalt einer Rose, ein Buch überreichte. Im Laufe der Zeit vermischte sich die Tradition, so dass es heute durchaus üblich ist, dass die Herren – anstelle einer Rose, der Dame auch ein Buch schenken. Aber auch Freunden, Verwandten oder Personen, die man schätzt, wird als Zeichen der Zuneigung am 23. April  ein Buch überreicht. Die dunkelrote Rose, Symbol für die Liebe, wird von den Floristen nach altem Brauch mit einer Weizenähre gebunden – Sinnbild für Fruchtbarkeit – festgehalten von einem Schleifenband in den katalanischen Nationalfarben gelb-rot.

Sant Jordi ist im ganzen Land ein Feiertag, an dem aber gearbeitet wird.  

Der 23. April ist unter anderem auch der Welttag des Buches. Es ist der Todestag von zwei der bedeutendsten Schriftsteller aller Zeiten, Zum einen ist es Miguel de Cervantes Saavreda, bekannt durch seine exemplarischen Novellen, sowie durch sein Meisterwerk Don Quijote de la Mancha, dem Ritter von der traurigen Gestalt. Zum anderen starb an diesem Tag William Shakespeare, zu dessen bekannten Werken Titel wie Hamlet oder Mac Beth zählen. Deshalb erklärte die UNESCO 1995 den 23. April zum Welttag des Buches. Seit 1996 wird er auch in Deutschland gefeiert.

Überall  in Katalonien wird Sant Jordi auch als eine willkommene Möglichkeit des Miteinanders genutzt. In Barcelona wird es nur schwerlich gelingen, den Namenstag des heiligen Georgs zu übersehen. Es findet eine Folge eine Großveranstaltung für die Kinder statt. Katalonien war schon Gastland der Frankfurter Buchmesse. Die internationale Beachtung, die katalanische Schriftsteller finden, wächst. Das kommt auch der Sprache zu Gute. Im Zentrum von Barcelona finden an Sant Jordi unter dem Motto „El català, la llengua comuna“ eine große Veranstaltung statt. Menschen aus aller Herren Länder, die in der Metropole leben, feiern den Tag des Buches und der Liebe gemeinsam mit viel Musik und Tanz. Wichtigstes Verbindungsglied aller, die gemeinsame katalanische Sprache „la llengua comuna“.

Sie sollten sich dieses Datum also gut vormerken, die Buchläden durchstöbern, über die Strassen flanieren, an den vielen Buchständen für Ihre Lieben ein Buch besorgen – die Rose nicht zu vergessen – und den Tag der Zuneigung im vollen Maße genießen.

24. Juni Katalonien - San Juan (Johannisnacht)

In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni wird eigentlich das Sommersonnwendfest gefeiert - unübersehbar heidnischer Ursprung -  da es aber unvermeidbar gefeiert wurde, von der Katholischen Kirche eben auf den Hl. Johann umfirmiert. Für die Kinder beginnen die Sommerferien - für die Erwachsenen die arbeitsreiche Touristensaison. Am Strand werden Lagerfeuer angezündet, man picknickt mit Freunden und Familie und zündet ein Feuerwerk an. Oft beteiligen sich Privatunternehmen mit Grossfeuerwerken an diesem Ereignis. Die Nacht ist nicht nur lange hell, es wird auch jede Menge getrunken, bis es wieder hell wird ! Und alle Achtung, die spanischen Böller, die es für an den Petard-Verkaufsständen zu kaufen gibt, sind unglaublich laut. Wie bewegen uns an diesem Abend mit Ohrenstöpseln durch die Menge, weil es immer wieder auf kurze Entfernung mächtig knallt.

"Nationalfeiertag" ist der 11. September

Passend dann zum Saison-Abschluss begeht Catalunya seinen "Nationalfeiertag".
Am 11. September 1714 hatten die Truppen des bourbonischen Thronanwärter sPhilipp V. während des spanischen Erbfolgekrieges Barcelona eingenommen. In der Folge schaffte Philipp V. die traditionellen Institutionen der Länder der ehemaligen aragonesischen Krone ab, die während des Krieges zum größten Teil auf Seiten seiner habsburgischen Gegner standen. Die Katalanen sehen den 11. September als Tag, an dem Katalonien seine Unabhängigkeit verlor. Heute wird an diesem Tag einerseits der getöteten katalanischen Soldaten gedacht, andererseits wird insbesondere die Tatsache gefeiert, dass es die katalanische Sprache und Kultur trotz der Repressalien bis heute geschafft haben, zu überleben.

Der 11. September ist auch ein passendes Datum für den offiziellen Saisonabschluss. Ab dem 15. September muss man durchaus damit rechnen, dass so einige Lokale und Sehenswürdigkeiten geschlossen sind.

Überblick über Katalonien auf Wikipeda
Liste der Gemeinden in der Provinz Barcelona auf Wikipeda
Liste der größten Gemeinden der Provinz Girona auf Wikipeda