Über Facebook habe ich doch tatsächlich noch ein Foto von der Disco "Studio" bekommen.
Die ganz wilden Jahre, als noch viele Amerikaner das Lokal besuchten, habe ich nicht mitbekommen, höchstens aus drei Häuser Distanz, wenn die Tür im Sommer offen stand, die Musik bis auf die Strasse drang und meine Mutter sich darüber aufregte, vor allem wenn es wegen einer Schlägerei vor der Türe richtig abging.





Auf ewig wird mir der elektomechanischen Flipper  "Mata Hari", der im Zwischenzimmer vor den Toiletten aufgestellt war, in Erinnerung bleiben, auf dem ich das Flippern lernte.
Vor allem das noch laute mechanische "KLACKK-KLACCK-KLAAAACKKK!"  des Freispielzählers, das bedeutete: 3 Freispiele, klingt mir immer im Ohr. Denn damit war die nächste Stunde des üblicherweise langweiligen Dienstagabends gerettet.
Als anerkannt gefürchtete, ehrgeizige und ausdauernde Flipperspielerin, trat ich in gnadenloser Kampfstimmung gegen die Jungs an, die glaubten, ein "Mädchen" einfach besiegen zu können und zwang sie selbstverständlich fast immer in die Knie. Frauen sind eben bessere Feinmotorikerinnen (falls sie gegen Männer gewinnen WOLLEN). Dann kamen die ersten elektronischen Flipper auf - schneller, mehr Motorik gefragt. Und eine der ersten Spielkonsolen mit  "Space-Invaders" gab es zu bespielen.

Im Februar 2004 wurde diese Stätte nach über 30 Jahren Jugendbeglückung abgerissen und machte einem weiteren Geschäft Platz.

Selbstverständlich gab es noch viele weitere Lokale in Boppard, die die Massen der geburtenstarken Jahrgänge und auch die vielen Kneipp- und Goetheschüler in ihrer Freizeit beschäftigten.
Das "Atze" in der Steinstrasse, Nachfolger des "Safari". Die Lokale waren dort, wo heute in der Steinstrasse der Parkplatz liegt. Später, Ende der 70er, zog der Atze auf die Oberstrasse um.
Ein privates Foto vom "Atze". Muss an Silvester 1977? gewesen sein.

von links: ich, M. Ensel, "Bubi" M., Ingrid und M. Schmiedl.

Und am Rhein in den 70ern das Rheineck, bzw. die Disco "Riverside" im ersten Stock.

50 Meter weiter Richtung Niedersburg der "Bacchuskeller", der witzigerweise mal der Keller im Haus meiner Schwieger-Grosseltern gewesen ist.
Dort gab ich mal für ungefähr ein Jahr - zwischen Lehre und nächster Schule, die D-Jane, 1976-77 muss das gewesen sein.






Obwohl ich mich eigentlich nie in eheliche Handschellen hatte legen lassen wollen, war es  1982 irgendwie einem "vom Rest der männlichen Welt" gelungen, mich zur staatlich sanktionierten Übergabe zu bewegen. Das Standesamt Boppard erlebte eine Trauung, bei der die Braut noch auf dessen Stufen überlegte, ob sie nicht das Weite suchen sollte.

 

Doch die Massen an heran getriebener - mehr oder weniger bekannter Verwandtschaft - verhinderte psychologisch gesehen jeden realen Gedanken ans Ausbüchsen, und ich ergab mich in mein Schicksal.

Ob diese üppigen Verwandschaftseinladungen absichtlich so Tradition sind, um eine gewisse Hemmschwelle aufzubauen? Sonst könnte man ja auch relativ unauffällig noch kurzfristig "nein" sagen.

Für alle Mädels: Lasst es sein, wenn ihr nicht wirklich von der Sache überzeugt seid. Es geht auch prima ohne Trauschein und macht eine Trennung erheblich einfacher und billiger. Was Gerichte so an Gebühren nehmen, ist einfach eine glatte Unverschämtheit.

 



1983

dazwischen mal ohne Brille erwischt

1984 Dune Pylat bei Arcachon

Da guckte selbst mein Kater Minjo erstaunt, ob dieser Glasfassade.
Kein Zweifel.... die 70er- und 80erJahre fanden grooooosse Brillen-Gestelle ganz fantastisch modisch, und das Schlimmste: man trug sie auch mit Begeisterung !!
Tja.. meine Katzenhaarallergie trennte mich dann ein paar Jahre später leider auch von diesem süssen Kater.


1987

Gar nicht so einfach von allen Brillenmodellen, die ich trug,
ein Foto zu finden !



Mittlerweile arbeitete ich Koblenz und  wohnte bald auch dort.
Karneval gabs auch hin und wieder zu feiern. Muss so ca. 1989 gewesen sein. Indien lässt grüssen! Leider gibts von den besten und stoffärmsten Kostümen (z. B. Jane of the Jungles.. sehr afrikanisch, rundherum alles reichlich kurz und hochgeschlitzt) keine Beweisfotos mehr.
Wie eigentlich zu erwarten war, fand die - mit wenig Überzeugung geschlossene Ehe -  nach einem letzten gemeinsamen Urlaub 1990 im südostfranzösischen Roussillon, nach doch überraschend langer Laufzeit,  1991 ein schnelles Ende.


Musikalisch blieben mir aus den 80ern in guter und bleibender Erinnerung:
Billy Idol

Madonna

Queen

Es folgten einige befreite, etwas orientierungslose, aber sehr sportliche Jahre, die einerseits damit endeten, dass  ich eine mit 70 Kg bestückte Olympia-Hantel hochbekam und easy 130 Kg in der vertikalen Beinpresse bewegte. Und weil ich mal etwas anderes machen wollte, als Bodybuilding, Radfahren undSchwimmen, landete ich andererseits im Mai 1994 mit einem Patellabandabriss beim Weitsprung im Krankenhaus und verlor die mühsam aufgebaute Muskulatur innerhalb von 4 Wochen durch konsequentes Liegen. Mit 38 sollte man halt nicht mehr mit beschleunigungsintensiven Sportarten wie Weitsprung beginnen. Schuster bleib bei deinen Leisten! Hinterher weiss man es immer besser. Natürlich besuchte mich kaum jemand aus meinem ehemaligen Freundeskreis. Wie auch ? Die Kontakte waren mit den Jahren und Umzügen verloren gegangen. Wer oder was wertvoll ist, bemerkt man oft erst durch erzwungenes Stillhalten.  Während der langwierigen Reha lernte ich viele neue Leute kennen, und einige sind mir als liebe Freundinnen und Freunde geblieben. Wobei sich dieser Kreis aus jungen Leuten, die nach und nach heirateten und Kinder bekamen, weit weg zogen, mittlerweile auch wieder auf fast Null ausgedünnt hat.

MAYDAY  und  HYPER-HYPER ! 

Glücklicherweise waren die 90er das Jahrzehnt des House und Techno und endlich, nach den für mich überwiegend zu lahmen 80ern, nahm die Musik Tempo auf.  Nachdem ich wieder einigermaßen ohne Krücken laufen konnte, wurde mein malträtiertes Knie vorzugsweise von 23 - 03 Uhr unter zwerchfellerschütternden Bässen im "Logo" weitertrainiert, was dazu führte, dass ich

1. mitten in der Nacht mit einem Ice-Pack ums Knie gebunden ins Bett ging und
2. hin und wieder während der Arbeit am PC versehentlich zu lange die Augen schloss

Mein wirklich verständnis- und rücksichtsvoller Kollege weckte mich dann vorsichtig mit der Bemerkung: "Hej... Marion, du hast jetzt seit 25 Sekunden die Augen geschlossen".

Ansonsten gings mir prächtig und ein Foto OHNE Brille wurde mal wieder erfolgreich geschossen. Himmel - da sehe ich aber reichlich brav aus.. irgendwie sehr verdächtig.

Die 90er.. ja... Die Toten Hosen (Ich erinner mich noch an ihr erstes Video: Spargeltarzane irgendwo am Nordseedeich) und die Ärzte... beide Bands können jetzt tatsächlich richtig ihre Instrumente bedienen und scheffeln Erfolg und Kohle... und die Rolling Stones gibts immer noch und wieder.. 1998 Live in Mannheim.. ich hab sie gesehen... wenn auch nur von Weitem ! Mitte der 90er legte Rammstein los, genau wie die Bloodhound Gang; es kam wieder lauteres Rascheln aus dem Musikblätterwald. Gut so ! Es gibt noch Hoffnung. Den Rap- und Hip Hop-Mist hätte allerdings auch in den USA bleiben können.  Mal sehen, was das neue Jahrtausend so abliefern wird.

In den späten 90ern gings dann mit dem Nature One sozusagen vor meiner Haustüre los. Leider war mein Knie da schon dermassen im A....., dass ich nur noch ein paar Gedanken daran verschwenden konnte, an dieser Abtanzparty teilnehmen zu können. Echt schade!

Nun haben wir schon 2019 - naja, es raschelt eher wieder etwas langweiliger, vieles auch noch in Englisch- oder Deutsch-Langweil-Romantikschleim - zu viele Coversongs - zu wenig wirklich Neues. Scooter gibts immer noch, die Rolling Stones sind immer noch "online".

Schrecklicherweise hat die Wiedervereinigung dazu geführt, dass die vielen Leute ohne Englischkenntnisse natürlich deutsche Musik viel besser fanden: In den letzten 30 Jahren hat sich eine fast komplett deutsche Musikszene aufgebaut, die leiderleider entweder Schlager produziert oder eben den Hip Hop/Rap auf Deutsch. Und das auch noch sehr oft in Migrantendeutsch. Zum KOTZEN!



Mein Teenieschwarm - eigentlich schon mein
Kindergartenschwarm.
So sah er 1956 aus


Jedenfalls... wärmte ich 1994 die Kontakte zu meinen besten alten Freunden und Freundinnen auf. Der letzte Anruf galt meiner großen, unerfüllten Teenagerliebe (die ich aber längst abgeschrieben hatte) und siehe da, wir trafen uns.. und zwar mitten in's Herz !


Unsere gemeinsamen Interessen (Archäologie, Geologie, Geschichte, Fotografieren und mediterrane Urlaubs- und Speisefreuden und auch Minigolf) führen uns durch alte Vulkane und Ausgrabungen, in die Pampa zu Dolmen und Menhiren und natürlich immer ans Meer-Meer-Meer, und nicht zu vergessen, in von Knoblauchdüften durchwehte Bars und Restaurants.

Die Vulkanschönheiten finden sich direkt vor der Haustüre in der Eifel. Ausgrabungen von Römern und Griechen, Iberern, Kelten, u. a., finden sich ebenfalls unter unseren Füssen und in ganz Europa verteilt. Und mehr-Meer findet sich an allen Küsten Europas.

Und mittlerweile habe ich mich auch getraut, mich nochmal trauen zu lassen - natürlich wieder in Boppard. Geboren, getauft, verheiratet, geschieden. Da musste auch das Neue in Boppard stattfinden.

 




Boule in Santa Susanna

Die folgenden Bilder (vom Gefühlssturmverursacher 1995 selbst fotografiert),
unterstützen jedenfalls die Aussage, dass Frauen nie schöner sind,
als zu Zeiten glühenden, gehirnaputierenden und hormonell übersprudelnden Verliebtseins.
 
Unglaublich, dass diese Fotos aus einer einzigen Fotositzung stammen - da war ich 38 Jahre alt!

    Sooo... und dann mal wieder Bilder von November 2004: eigentlich ein 30-Jahre-Zeit-Sprung
rückwärts,
denn - ich habe meine alten Brillen aus den 70ern ausgegraben, aufgesetzt
und abfotografiert.
Wie konnte jemals ein Mensch sowas zur Mode erklären ??
Jedenfalls.. man hat eine Menge Brille für sein Geld bekommen und das Gesicht ziemlich
flächendeckend hinter Glas.
2019 - die Brillen werden langsam wieder größer.

Ja - ich sehe - es wird Zeit für neue Fotos - die Zeit vergeht so schnell...


2014 - Okay... für 57 geht das. Gut "gespachtelt" und beleuchtet.

ansonsten aber unbearbeitete Fotos.