Vom Autobahnparkplatz Sales aus,
geht ein Fussweg zur Festung - für spontane
Besucher, natürlich kann man die Festung auch
regulär über die Strasse anfahren.
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Wenn man auf dem
Autobahn-Parkplatz aussteigt, fällt einem vor
allem sofort die Lärmkulisse auf - ein gnadenlos
lautes Schnarren - von Zikaden. Die sieht man zunächst gar
nicht; erst wenn man die Borken der Bäume näher
betrachtet, fallen einem die 3-8 cm grossen
Insekten auf, die diesen Lärm ab Mitte-Ende Juni
veranstalten.
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Vom Autobahnparkplatz aus
geniesst man einen weiten Blick über die
Festungsanlage
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Im
Hintergrund der Etang de Leucate und die
Ferienanlagen |
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Die Festung selbst hatte ich vor
nun 30 Jahren mit meinem damaligen Martin Schwindt
mal besucht. Allerdings konnten wir damals nicht
die Innenräume besichtigen. 2017 war es dann
soweit, dass mein Mi und ich die Festung im Rahmen
einer Führung auch von Innen besichtigen konnten.
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Und tatsächlich -
im Juni 2017 machten wir uns an einem späten Vormittag
mit "nur" rund 30 Grad im Schatten über die Grenze
nach Frankreich auf, um die Festung endlich mal
richtig zu besichtigen. Ohne Frühstück rückten wir in
den kleinen Ort Salses ein, parkten irgendwo mitten im
Ort auf der Strasse und wollten im Café de France,
direkt am Place de la Republique frühstücken. Leider
gab so um 12:30 mittags in der Vorsaison kein
Frühstück mehr. Da wir mit unseren
Französichkenntnissen sofort bei den Wirten punkteten,
wiesen sie uns auf eine Patisserie 50m die Hauptstraße
runter hin, wo wir uns was kaufen sollten und sie
boten uns an, das Mitgebrachte in ihrem
Bistro/Bar/Café zu verzehren, Getränke und Kaffee
würde man uns gerne servieren. Haben wir dann auch so
gemacht. Und sowohl die Quiche, als auch die Pizza
(kalt gegessen), die wir dort gekauft hatten, waren
unglaublich lecker und das Brot auch. Die Bäckerei
macht alles selbst; wir haben den Bäcker im
Hintergrund das Brot kneten sehen. Ich habe übrigens in 10 Jahren Frankreichurlaub und vielen Stippvisiten noch NIE erlebt, dass Franzosen unfreundlich gewesen wären. Sofern man sie auf Französisch anspricht. Immer hilfsbereit und nett. |
Gleich
hier rechts auf der nicht sichtbaren Ecke ist das
Café de France, eine typische französische
Bar/Bistro
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Gegen 13:40 führen wir die
Hauptstrasse runter zum Ortsausgang, wo die
Einfahrt zu einem kleinen Parkplatz liegt. Dort
gibts eine Toilettenanlage, die man (zumindest als
Frau) nieeemals benutzen wird. Man hätte aber auch bis kurz vors
Fort fahren können, dort gibt es auch Parkplätze.
Zumindest in der Vorsaison.
Der kleine rote Punkt hier drüber - das ist das Café de France. |
Wiki-Link zur Geschichte der Festung Salses-le-Chateaux |
Der äussere Eingangsbereich |
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Der äussere Torbereich, mehrfache Befestigungen |
Einen Euro für jeden Besucher, der sich in diesem Wachthäuschen hat fotografieren lassen..... |
Das prächtige Eingangsportal zum Innenbereich |
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Der Bergfried/Donjon der Festung, der Wohnbereich des Gouverneurs. |
In
der Festung waren rund 1500 Besatzung und 100
Pferde untergebracht. Es gab 20
Toilettenanlagen, Kanalisation, Kamine für den
Luftaustausch, Lagerräume für Getreide und
Vorräte, Zisternen und Stallungen für die
Pferde.
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Brunnen im Innenhof |
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Die Rampe für die Pferde |
Stallungen |
Futtertröge rechts und links |
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Wir lauschen alle der Führung - in
Französisch. Da die Führungsdame für das
internationale Publikum einigermassen langsam und
deutlich sprach, konnte man die wesentlichen
Informationen auch mitbekommen.
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ein Kamin |
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Kamin für die Herrschaften |
neben dem Kamin ein Warmluftabzug, auf dem Essen warmgehalten werden konnte - oder Socken getrocknet.... |
Waschbecken des Gouverneurs |
Geschirrabwaschbecken |
lauschiges Plätzchen für den Tratsch der besseren Damen |
Schon im Mittelalter überwachte die ursprüngliche Burg die Handelswege von und nach Barcelona. Die spanische Burganlage wurde von den Franzosen erobert und zerstört und dann neu als Festungsanlage errichtet. Wie man bei der Führung auf den oberen Etagen erkennen kann, liegt die Festung auf einen kleinen Hügel, von dem man die Ebene zwischen Corbièresbergen, Pyrenäen und Mittelmeer überblicken kann. Den Feind sah man früh kommen. Der Sonnenkönig Ludwig XIV heirate die spanische Königstochter, um die endlosen Kämpfe um die spanisch-katalonisch-französischen Grenzgebiete zu beenden und den Pyrenäenfrieden zu besiegeln. Nun wollte er die überflüssig gewordene Festung von seinem Festungsarchitekten Vauban sprengen lassen. Der versuchte das auch redlich. Doch die Bauten waren so kompakt, dass Vauban irgendwann aufgab. Soviel Sprengstoff gab es in ganz Frankreich nicht, um dieses Militärmonument dem Erdboden gleichzumachen. |
Kein OO an der Tür, führt aber trotzdem.. |
zum Örtchen - zum Privatörtchen des Gouverneurs |
Bäckerei, auf dem Ziegeltisch wurde das Brot geknetet |
Es
gab zwei Backöfen. Einer zum Abbacken der Brote auf
Ziegelplatten. Der zweite, mit einer vulkanischen
Backplatte, wurde für das Backen von Kuchen genutzt.
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kluger Trick: Durch die Wand zur Bäckerei, an der die Backofen eingebaut sind, läuft eine Wasserzufuhr, die das Wasser für das Badebecken heizt. |
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Diese Räume im Donjon dienten als Getreidelager |
Die Deckenkonstruktion ist wohl überall recht massiv. |
Die Molkerei/Käserei In diesem Becken wurde die Milch der
30 Kühe, die gleich nebenan im Stall gehalten
wurden, durch ein feines Tuch gefiltert, das am
Boden des Beckens ausgelegt war. Für bis zu 1500
Mann Besatzung musste jeden Tag produziert werden.
Unter dem Fussboden gab es ein "kaltes Zimmer",
kühl gehalten durch einen kalten Wasserkanal und
Ventilation. Das hielt die Käse kühl und frisch.
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Da wir "früh" morgens unser
Apartement in Empuriabrava verlassen müssen,
frühstücken wir immer auf diesem Parkplatz mit
Aussicht auf die Festung und den Etang.
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